Panama-Papers mit Nico Rosberg: Kein Fehlverhalten
Nico Rosberg
In loser Reihenfolge gehen wir in Form von «SPEEDWEEKipedia» auf Fragen unserer Leser ein. Dieses Mal will Norbert Thaler aus Wien wissen: «Mir ist nicht ganz klar, wieso der Name von Nico Rosberg in diesen Panama-Papers auftaucht. Hat er sich eines Vergehens schuldig gemacht?»
Nein, dazu gibt es keinerlei Beweis. Grundsätzlich gilt: Als Panama-Papiere werden vertrauliche Unterlagen der panamaischen Offshore-Anwaltskanzlei «Mossack Fonseca» bezeichnet, die zahlreiche Steuer- und Geldwäschedelikte belegen sollen. Diese Papiere wurde am 3. April publik, und in den Unterlagen tauchten auch Namen wie Luca Montezemolo, Jarno Trulli oder eben Nico Rosberg auf.
WM-Leader Nico Rosberg lässt seine Dienste als GP-Pilot von einer Firma namens «Ambitious Group Limited» vermarkten. Die Firma wird von «Mossack Fonseca» verwaltet und hat ihren Sitz auf den Britischen Jungferninseln in der Karibik an der gleichen Adresse wie Hunderte andere Firmen, die von «Mossack Fonseca» registriert wurden.
Christian Schertz, Anwalt von Nico Rosberg, bestätigte die Briefkastenfirma auf den Junferninseln, bestreitet aber ein Fehlverhalten seines Mandanten: «Entgegen anders lautender Berichte besitzt unser Klient Nico Rosberg keinerlei Briefkastenfirma in Panama. Richtig ist, dass durch die Kanzlei Mossack Fonseca eine Briefkastenfirma für Nico Rosberg auf den British Virgin Islands eingerichtet wurde. Der alleinige Grund hierfür waren haftungsrechtliche Fragen und die Möglichkeit, international zu agieren. Mit steuerrechtlichen Fragen hat diese Einrichtung nichts zu tun. Herr Rosberg hat sich vielmehr steuerrechtlich in jeder Hinsicht korrekt verhalten. Er hat seinen steuerlichen Wohnsitz in Monaco und ist da her auch in Monaco steuerpflichtig. Sämtliche Vergütungen, die er durch den britischen Rennstall erhielt, wurden daher auch direkt nach Monaco bezahlt. Für ein Fehlverhalten ist damit von vornherein kein Raum.»
NDR und Tagesschau hatten berichtet, dass Mercedes einen Vertrag über die Fahrdienste des Formel-1-Piloten mit «Ambitious Group Limited» auf den Britischen Jungferninseln abgeschlossen habe.
Ein Mercedes-Sprecher verweist in Sachen Arbeitsvertrag von Rosberg auf das Vertraulichkeitsprinzip bei Geschäftsbeziehungen, bestreitet aber ein Fehlverhalten, was die strengen, internen Verhaltensregeln betrifft. «Unser Compliance Management System ist risikobasiert. Wir hatten bezogen auf unsere Geschäftspartner und unsere Aktivitäten in dieser Konstellation keine Auffälligkeiten», heisst es seitens Mercedes.
Der gebürtige Wiesbadener Rosberg ist in Monaco aufgewachsen und hat auch heute noch seinen Wohnsitz in Monaco, dort ist er auch steuerpflichtig.