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TV-Kritik Stefan Johansson: Kommentatoren – mehr tun!

Von Mathias Brunner
​Dem früheren Ferrari- und McLaren-Piloten Stefan Johansson (59) haben die ersten beiden Grands Prix des Jahres gut gefallen, «aber die TV-Kommentatoren müssen mehr tun».

Die ersten beiden WM-Läufe der Saison 2016 sind vorbei, und beide Rennen waren überaus unterhaltsam. Das findet auch der 79fache GP-Teilnehmer Stefan Johansson. Der 59jährige Schwede betont in seinem Formel-1-Blog: «Australien und Bahrain haben erstklassige Unterhaltung geboten, mit tollen Kämpfen vor allem im Mittelfeld. Neben dem seltsamen Quali-Format sind es vor allem die zusätzlichen Reifenstrategien und das neue Startprozedere, welche das Feld durcheinander würfeln.»

«Die Grands Prix sind aus diesem Grund besser geworden, aber als TV-Zuschauer habe ich meine liebe Mühe, dem Geschehen zu folgen und die Ereignisse richtig einzuordnen. Es ist nicht leicht, damit Schritt zu halten, wer nun auf welcher Reifenmischung unterwegs ist und was die Strategie des einzelnen für den weiteren Rennverlauf bedeutet. Da finde ich: Die TV-Kommentatoren müssen mehr tun. Es ist ihre Pflicht, die Zuschauer auf dem Laufenden zu halten.»

«Gegenwärtig wird das zu wenig getan, und als Fan vor dem Fernseher fühle ich mich hin und wieder ein wenig alleine gelassen. Mir wird zu mangelhaft erklärt und auch nicht in Grafiken gezeigt, was passiert. Im Grunde müsste man das Geschehen heute mit zwei Schirmen verfolgen – dem TV-Bild auf dem einen, dazu ein Schirm mit Zeiten oder Updates auf dem anderen.»

«Ich fand es auch seltsam, dass die Führenden nur ganz selten im Bild zu sehen waren. Ich verstehe, dass es wenig Sinn macht, ständig den Leader zu zeigen, aber zwischendurch wäre ganz okay.»

«Ich glaube auch, dass das neue Startprozedere eine gute Sache ist, weil es ein wenig die Spreu vom Weizen trennt. Ich finde es prima, wenn dem Piloten mehr Verantwortung gegeben wird, denn ich finde, überdurchschnittliche Begabung sollte belohnt werden. Früher war es wirklich knifflig, gut vom Start wegzukommen, und das ist im Laufe der Jahre ein wenig verloren gegangen. Es war viel zu automatisiert. Nun ist es so halbwegs wieder in den Händen der Fahrer, und was ist passiert? Schon beim Start wurde das Feld schön durchmischt. Das ist prima.»

«Ich wäre dafür, dass man noch viel mehr Systeme wieder ganz in die Hände der Piloten legt. Ich hoffe, dieser Kurs wird beim Autoverband FIA beibehalten.»

«Ich finde es auch interessant, dass nun Nico Rosberg mit diesem System zwei Mal besser losgefahren ist als Lewis Hamilton. Das war früher anders. 2014 hat sich Nico ständig besser qualifiziert als Lewis, aber Hamilton gelangen in der Regel die besseren Starts. Ich glaube, beim Speed und auch bei den Starts geht es nur im Nuancen, und nur wer alles auf den Punkt bekommt, steht eben vorne oder fährt besser los. Das ist ein Duell auf höchstem Niveau, und ich freue mich auf die Fortsetzung.»

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