Fernando Alonso: Rippe tut weh, was Ärzte prüften
Fernando Alonso
Die Fans von Fernando Alonso freuen sich: Nach dem ersten freien Training zum China-GP hat der Spanier von den FIA-Ärzten die Erlaubnis erhalten, am weiteren Verlauf des Wochenendes teilzunehmen. Die Frage ist nun: Wie geht es dem Weltmeister von 2005 und 2006 wirklich?
Jeder, der schon einmal an den Rippen verletzt war, der weiss – in der Heilungsphase schmerzt jeder Atemzug, ganz zu schweigen davon, in einem Formel-1-Rennwagen den Fliehkräften und Vibrationen ausgesetzt zu sein.
Fernando Alonso berichtet: «Grundsätzlich habe ich das Fahren in den letzten knapp drei Wochen sehr vermisst. Ich bin glücklich, wieder im Einsatz zu sein. Die Rippen schmerzen noch immer, weil sie nicht hundertprozentig geheilt sind, aber ich halte durch. Aber ich kann mit den Schmerzen umgehen. Was mir dabei hilft, ist die Tatsache, dass ein moderner Rennsitz wirklich wie angegossen sitzt – je weniger du dich in der Sitzschale bewegst, desto weniger Schmerzen hast du.»
Einige Leser haben sich gefragt: Trägt der 32fache GP-Sieger vielleicht ein Korsett oder etwas Ähnliches?
Fernando: «Nein, gar nichts. Ich achte nur sehr darauf, welche Bewegungen ich mache, wenn ich ins Auto klettere oder aussteige. Eine blöde Bewegung könnte reichen, um die Rippe wieder zu beschädigen. Aber im Wagen selber mache ich nichts anders als sonst. Du spürst jeden Buckel auf der Bahn, jeden Randstein. Lustig ist das nicht. Aber es geht schon.»
Bei der medizinischen Untersuchung ging es gemäss Alonso «am Donnerstag um die ganzen Scans des Körpers, wie sich die Rippen also erholen. Am Freitag dann achteten die Spezialisten auf Anderes – Blutdruck, Atemkapazität und dergleichen. Die Ärzte wollten sehen, dass ich nach 90 Minuten Fahren okay bin, und das bin ich.»
Dann geht Fernando zum Tagesgeschäft über, und das hiess an diesem Tag ausserhalb von Shanghai vor allem eines – Reifen. Alonso weiter: «Dieser Freitag war wichtiger als üblich, weil wir für morgen Samstag schlechte Wetterprognosen haben. Daher mussten wir heute das komplette Programm mit den drei Trockenreifenmischungen durchziehen, morgen werden wir dazu wohl keine Chance mehr haben.»
«Wir sind mit den Ergebnissen zufrieden, aber wir wissen, dass wir noch mehr aus dem Auto holen können. Die Balance ist noch nicht perfekt. Es fehlt an Traktion an der Hinterachse. Daran müssen wir arbeiten.»
Die mangelnde Traktion geht zum Teil auf die hohen Reifendrücke zurück, welche Formel-1-Alleinausrüster Pirelli vorgeschrieben hat. Fernando Alonso findet: «Ich komme jetzt seit zwölf Jahren her, aber noch nie sind wir mit so hohen Drücke gefahren. Aber das ist die gleiche Vorgabe für alle, da muss man sich eben anpassen. Gleichzeitig finde ich schon: Es ist ein wenig zu viel.»
Alonso über den kommenden Samstag: «Eine Quali im Regen wird ein Schritt ins Unbekannte, das ist auch immer ein wenig Lotterie. Mal gucken, welche Nummer wir ziehen.»