Formel 1: Böser Verdacht gegen Red Bull Racing

Ricciardo, Kvyat, Red Bull: Aggressiv in Russland

Von Mathias Brunner
In Sotschi ist der Asphalt überaus glatt

In Sotschi ist der Asphalt überaus glatt

​Kein Team hat für das GP-Wochenende in Sotschi (29. April bis 1. Mai) mehr superweiche Reifen zur Seite legen lassen als die vierfachen Weltmeister Red Bull Racing.

Red Bull Racing hat gegen Mercedes-Benz und Ferrari nichts zu verlieren – nach dem Testwinter schien klar, dass RBR noch nicht wieder auf Augenhöhe mit Weltmeister Mercedes und Verfolger Ferrari fahren kann. Doch nach drei Rennen liegt hinter Nico Rosberg und Lewis Hamilton erstaunlicherweise kein Ferrari-Fahrer auf dem dritten Rang in der Fahrerwertung, sondern Daniel Ricciardo (dank drei vierten Plätzen). Daniil Kvyat hat in China einen tollen dritten Rang herausgefahren. RBR-Teamchef Christian Horner ist davon überzeugt, dass sein Team Ferrari unter Druck setzen kann, und damit beginnt das Team aus Milton Keynes schon am Russlang-GP-Wochenende (Freitag, 29. April, bis Sonntag, 1. Mai): Kein Team hat mehr superweiche Reifen für Sotschi zur Seite legen lassen, nur die Neulinge von Haas setzen auf eine ähnliche angriffige Reifenstrategie.

Pirelli hat veröffentlicht, wer sich für Sotschi wieviele Sätze der drei Mischungen mittelhart (weiss markiert), weich (gelb) und superweich (rot) hat zur Seite legen lassen. Dabei fällt auf: Erstmals in dieser Saison gibt es zwischen den Stallgefährten der elf Teams keine Unterschiede.

Es fällt auch auf: Mercedes und Ferrari gehen verschieden vor, mit weniger weichen, dafür mehr superweichen Reifen für die Silberpfeil-Piloten Rosberg und Hamilton, wenn auch nicht mit so viel wie die Red Bull Racing-Fahrer.

Nur Manor hat zwei Sätze der mittelharten Mischung bestellt. Hintergrund: Die Oberfläche der Sotschi-Rennstrecke ist glatt wie ein Kinderpo, die mittelharte Mischung ist eher auf einer rauen Piste wie Barcelona notwendig. Oder für ein Team, das mit übermässigen Reifenverschleiss zu kämpfen hat – wie Manor-Fahrer Pascal Wehrlein zugab.

Und hier die Reifenzuteilungen der Teams für Russland:

Reifenzuteilung Russland

Lewis Hamilton und Nico Rosberg (Mercedes)
1 Satz Medium, 4 Sätze Weich, 8 Sätze Superweich

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen (Ferrari)
1 Satz Medium, 6 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Valtteri Bottas und Felipe Massa (Williams)
1 Satz Medium, 3 Sätze Weich, 9 Sätze Superweich

Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat (Red Bull Racing)
1 Satz Medium, 2 Sätze Weich, 10 Sätze Superweich

Kevin Magnussen und Jolyon Palmer (Renault)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Nico Hülkenberg und Sergio Pérez (Force India)
1 Satz Medium, 4 Sätze Weich, 8 Sätze Superweich

Max Verstappen und Carlos Sainz (Toro Rosso)
1 Satz Medium, 4 Sätze Weich, 8 Sätze Superweich

Fernando Alonso und Jenson Button (McLaren-Honda)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Marcus Ericsson und Felipe Nasr (Sauber)
1 Satz Medium, 5 Sätze Weich, 7 Sätze Superweich

Pascal Wehrlein und Rio Haryanto (Manor)
2 Sätze Medium, 5 Sätze Weich, 6 Sätze Superweich

Romain Grosjean und Esteban Gutiiérrez (Haas)
1 Satz Medium, 2 Sätze Weich, 10 Sätze Superweich

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