Kimi Räikkönen: Probleme mit den Reifentemperaturen
Kimi Räikkönen: «Ich würde die Strafe liebend gerne an einem anderen Rennwochenende absitzen»
Ferrari-Star Kimi Räikkönen drehte im Qualifying zum Monaco-GP die sechstschnellste Runde und blieb damit knapp zwei Zehntel langsamer als sein Teamkollege Sebastian Vettel. Er wird den Monaco-GP dennoch vom elften Platz in Angriff nehmen müssen, weil das Getriebe in seinem Dienstwagen ausgetauscht werden musste. Trotzdem stellte sich der Iceman gewohnt gelassen den Fragen der Medien.
Kimi Räikkönen, bist du mit deiner Q3-Bestzeit zufrieden?
Natürlich nicht, aber so sieht nun einmal das heutige Ergebnis aus – leider. Wir haben das Auto zwischen dem dritten freien Training und dem Qualifying weiter verbessern können. In einigen Passagen fühlt es sich nun ziemlich gut an, aber in anderen Abschnitten wiederum nicht. Ich glaube aber, dass das vor allem mit den Reifen zu tun hat. Wir müssen diese ins richtige Arbeitsfenster bringen, um die bestmögliche Haftung zu erlangen. Da waren wir ein bisschen am Limit, sodass entweder die Front- oder die Hinterreifen richtig funktionierten. Es ist nicht einfach, das hinzubekommen und wir haben da doch Zeit verloren. Wenn wir wüssten, wie wir das Problem in den Griff bekommen, würden wir das natürlich tun. Aber derzeit haben wir noch Schwierigkeiten.
Wegen des ungeplanten Getriebewechsels wirst du den Monaco-GP vom elften Startplatz in Angriff nehmen müssen. Geht es morgen also nur um Schadensbegrenzung?
Morgen geht es einfach nur darum, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Hier rächen sich Probleme und ein schlechter Startplatz wahrscheinlich noch mehr als auf jeder anderen Strecke. Ich hoffe einfach, dass wir die richtigen strategischen Entscheidungen fällen werden, wenn das Safety-Car auf die Strecke kommt oder etwas unvorhergesehenes passiert. Davon könnten wir profitieren, doch man weiss nie, was hier im Rennen passieren kann. wir werden unser Bestes geben und ich denke auch, dass unser Auto im Rennen ziemlich gut sein wird. Die Reifen brauchen ein paar Runden, bis sie richtig funktionieren. Das Überholen ist hier bekanntlich knifflig. Mal schauen, was morgen möglich ist.
Ferrari blieb hier im Qualifying zum zweiten Mal in Folge unter den Erwartungen. Ist ein Trend erkennbar oder haben die Probleme hier nichts mit den Sorgen von Barcelona zu tun?
Ich weiss nicht, ob wir unter den Erwartungen liegen, wir müssen das heutige Ergebnis auf jeden Fall hinnehmen, da lässt sich nichts mehr machen. Wir kennen die Gründe dafür, aber wissen derzeit nicht, wie wir diese Sorgen auf dieser Strecke in den Griff bekommen. Es kommen ja noch ein paar Strecken, auf denen wir nicht so viele Probleme haben werden. Schwer zu sagen, wo wir da stehen werden.
Eigentlich kommt Ferrari mit den weicheren Reifen und bei höheren Temperaturen besser zurecht. Lag es einfach an der ultraweichen Reifenmischung oder waren die Probleme auch auf den anderen Reifen vorhanden?
Wir sind heute nur mit den ultraweichen Reifen gefahren. Und seit den Testfahrten wissen wir, dass wir diese Walzen am leichtesten auf Betriebstemperatur bringen können. Aber hier hatten wir Mühe damit, aus welchen Gründen auch immer! Ich erwarte auch nicht, dass wir auf den anderen Reifenmischungen weniger Probleme haben werden, denn die sind noch härter.
Wann war klar, dass das Getriebe in deinem Ferrari gewechselt werden muss?
Ich spürte schon während des dritten freien Trainings am Morgen, dass etwas nicht stimmte. Ich weiss nicht genau, was das Problem war, aber wir mussten gewisse Teile auswechseln. Da war sehr viel Pech im Spiel, denn das war kurz vor dem Ende der letzten Trainingsstunde. Das ist nicht das erste Mal, dass wir Pech haben. Ich würde die Strafe liebend gerne an einem anderen Rennwochenende absitzen. Aber es ist, wie es ist. Wie gesagt: Morgen wird es schwierig, aber wir schauen jetzt erst einmal, was dabei herauskommt. Ich hoffe natürlich auf ein chaotisches Rennen, das uns in die Hände spielt.
Beide Toro Rosso-Piloten werden morgen vor dir starten, Carlos Sainz sogar vom sechsten Startplatz. Siehst du die Renner aus Faenza als Bedrohung?
Nun, Sainz startet vom sechsten Platz, weil ich die Strafe absitzen muss. Da starten noch ganz viele andere Autos vor mir. Wie gesagt, hier ist das Überholen nicht einfach. Mal schauen, was wir morgen machen können und wer es ins Ziel schafft. Wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben.