Daniel Ricciardo: Batterien aufladen in New York
Da war die Enttäuschung noch gross: Daniel Ricciardo nach dem Rennen in Monte Carlo
Die Formel 1 kann so grausam sein: Es war schon eine sehr bittere Pille, die Daniel Ricciardo im WM-Lauf von Monte Carlo schlucken musste, nachdem er Tags zuvor im Qualifying die erste Pole-Position seiner GP-Karriere erzielt hatte. Denn ein verpatzter Boxenstopp sorgte dafür, dass er im sechsten Rennen der Saison die Führung damit den sicher geglaubten Sieg verlor.
«Das ist das zweite Rennen in Folge, das mir durch die Lappen gegangen ist, das ist schon sehr schwer verdaulich», klagte Ricciardo, der in Russland durch die Strategie-Wahl seines Teams zurückgeworfen wurde, nach der Hatz durch die Häuserschluchten. Auch das Gesicht des sonst so fröhlichen Australiers sprach Bände, als er sich in Monaco den Pokal für den zweiten Platz abholte.
Auch eine Woche nach der Enttäuschung in seiner Wahlheimat gesteht Ricciardo in einer Video-Botschaft auf redbullracing.com: «In Monaco wollte ich nur noch raus aus dem Auto und mir eine Auszeit gönnen, was ich auch gemacht habe.»
Der 26-Jährige aus Perth reiste nach dem Rennen etwa nach Le Castellet, wo er auf dem Circuit Paul Ricard den Williams FW07 ausprobierte, mit dem sein Landsmann Alan Jones 1980 den WM-Titel errang. Ricciardo war – wie der zweifache Weltmeister Mika Häkkinen, David Coulthard und NASCAR-Star Brian Vickers auch – einer Einladung von Sponsoring-Guru Zak Brown gefolgt.
Danach flog der dreifache GP-Sieger nach New York, wo die Video-Botschaft entstand, in der er beteuert: «Mit dem Tiefpunkt von Monaco haben wir uns nun definitiv schon genug beschäftigt. Jetzt schauen wir nach vorne auf den nächsten WM-Lauf in Montréal. Nachdem ich den Ärger von Monaco verdaut habe, freue ich mich nur noch darauf, nächste Woche wieder ins Auto zu steigen und wieder Gas geben zu können.»
Davor will Ricciardo noch einen kleinen Abstecher machen: «Ich bin gerade in New York und werde mir einen Stadtbummel gönnen, um meine Batterien wieder aufzuladen, bevor es nach Montréal geht. Ich werde dort also in alter Frische angreifen können und mit der gleichen Leidenschaft zu Werke gehen, die ihr schon in Monaco gesehen habt. Nichts wird mich davon abbringen weiterhin Vollgas zu geben.»