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James Allison (Ferrari): Gerüchte um Renault-Rückkehr

Von Mathias Brunner
James Allison

James Allison

​In Italien wird spekuliert: Der Engländer James Allison ziehe ersthaft ein Renault-Angebot in Erwägung und wolle nach England zurückkehren – wegen seiner Kinder.

In der angesehenen Gazzetta dello Sport wird offen darüber spekuliert, dass Ferrari seinen Technikchef verlieren könnte: James Allison habe ein Angebot von Renault erhalten und denke ernsthaft darüber nach, wieder in Grossbritannien zu arbeiten. Der Hauptgrund dafür sei ein tieftrauriger. Am 22. März 2016 musste Ferrari bekanntgeben, dass Allison seine Ehefrau verloren habe. Die Mutter von James’ drei Kindern Emily, Matteo und Jonathan erlag völlig überraschend einer Hirnhautentzündung.

James Allison wurde am 21. Februar 1968 im englischen Louth geboren und studierte an der Universität von Cambridge. 1989 schloss er sein Studium mit einem Diplom in Luft- und Raumfahrttechnik ab und begann 1990 seine Karriere in der Formel 1, als Junior-Designer in der Aerodynamik-Abteilung des Teams Benetton. 1992 wurde er bei im französischen Rennstall Larrousse Chef der Aerodynamik-Abteilung, ging aber zwei Jahre später zurück zu Benetton. 1999 dockte Allison erstmals bei Ferrari an, ging 2005 als stellvertretender Technischer Direktor aber ein weiteres Mal zurück zu Benetton, das mittlerweile zum Werksteam von Renault geworden war. 2009 wurde er dort zum Technischen Direktor ernannt, diesen Posten behielt er auch, als der Luxemburger Investor Gérard Lopez Renault das in Enstone angesiedelte Team abkaufte. Seit dem 29. Juli 2013 ist Allison zurück in Maranello, dieses Mal als Technischer Leiter. Ende 2015 wurde aus Lotus wieder Renault. Und die Franzosen haben kein Geheimnis daraus gemacht, dass sie in der Formel 1 an die Spitze wollen. Sich um James Allison zu bemühen, wäre völlig logisch.

Nach dem Verlust seiner Ehefrau nahm Allison eine rund drei Wochen lange Auszeit. Ferrari liess dem Trauernden komplett freie Hand. Denn Allison musste nach dem schweren Schlag sein Leben neu organisieren. Die Kinder im Teenager-Alter leben in England, James pendelt üblicherweise zwischen Grossbritannien und Maranello. Mitte April hat James Allison dann seine Arbeit wieder aufgenommen.

Ferrari-Technikchef Allison hatte im vergangenen Winter angekündigt, in diesem Jahr nicht mehr bei allen Grands Prix vor Ort dabei zu sein. Der Grund: Der studierte Luft- und Raumfahrttechniker wird von Jock Clear entlastet. Clear arbeitet für die Scuderia als Operationsleiter vor Ort und hat in Australien das erste GP-Wochenende in dieser Funktion absolviert. Allison wollte mehr Zeit zuhause verbringen und sich auch besser auf Entwicklungsarbeiten am diesjährigen Auto und am nächstjährigen Renner konzentrieren.

Eine Rückkehr von James Allison nach England der Familie wegen wäre verständlich, ungeachtet eines Vertrags, der im vergangenen Jahr um drei Jahre verlängert worden ist. Ferrari nimmt zur Vertragssituation von James Allison keine Stellung und zu seiner persönlichen Situation erst recht nicht.

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