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Johnny Herbert: «Kein Mittagessen für Mercedes»

Von Vanessa Georgoulas
Ex-GP-Pilot Johnny Herbert weiss, dass die Ingenieure und Mechaniker von Mercedes nach Nico Rosbergs Abflug im letzten freien Training zum Österreich-GP alle Hände voll zu tun haben, bevor das Qualifying beginnt.

Zur Mittagspause bestimmte ein Thema die Gespräche im Fahrerlager von Spielberg: Nico Rosbergs Abflug im dritten freien Training zum Österreich-GP.

Auch der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Johnny Herbert schaute sich die Aufnahmen von Rosbergs verhängnisvollem Ritt über die Randsteine in der zweiten Kurve nochmals genau an und analysierte hinterher: «Wenn man sich den Unfall in Zeitlupe anschaut, dann erkennt man, dass der obere Querlenker sich verbiegt. Das muss nicht an den Randsteinen liegen, es könnte auch einfach ein Fabrikationsfehler sein.»

Der 52-jährige Brite weiss: «Heute gibt es für die Mercedes-Leute kein Mittagessen, denn sie haben alle Hände voll zu tun.» Und zwar nicht nur, weil sie Rosbergs Dienstwagen nach dem Einschlag in die Streckenbegrenzung wieder reparieren müssen: «Sie müssen auch herausfinden, wie sie eine Wiederholung dieses Schadens verhindern können.»

Im dritten freien Training wurde Hamilton nach Rosbergs Abflug angewiesen, die Randsteine in der zweiten Kurve zu meiden. Klar ist, dass diese Anweisung keine Lösung sein kann, wenn der Weltmeister im Abschlusstraining eine anständige Rundenzeit aufstellen will. «Die haben jetzt alle Hände voll zu tun», erklärte Herbert, der auch auf die Reifensorgen des 45-fachen GP-Piloten.

«Die Blasenbildung auf den Hinterreifen ist ein grosses Problem, das durch verschiedene Einflussfaktoren auftreten kann. Einerseits ist der Reifendruck sicher eine entscheidende Grösse, wenn es ums Reifenverhalten geht», fügte dreifache GP-Sieger an. «Wir wissen, dass der Mercedes die Reifen schneller auf Temperatur bringt als alle anderen GP-Renner im Feld. Das kann natürlich in Verbindung mit den heissen Streckentemperaturen Probleme geben.»

Und das Problem könnte sich weiter verschlimmern, denn schon beim dritten Training betrug der Temperaturunterschied zum Vortag knapp 14 Grad Celsius. Und über Mittag heizte sich der neue Asphalt um weitere fünf Grad auf. Eine Stunde vor dem Rennen hatte sich der Asphalt schon auf über 50 Grad aufgeheizt.

«Mercedes hat mehrere Möglichkeiten, dieses Problem in den Griff zu bekommen», erklärt Herbert. «Sie können etwa das Motorenmapping anpassen, um das Drehmoment zu verringern. Das sollte das Problem etwas entschärfen.»

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