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Ferrari-Junior Charles Leclerc im Haas: Traum erfüllt

Von Mathias Brunner
​Der monegassische Ferrari-Nachwuchsfahrer Charles Leclerc (18) hat sich im Training zum britischen Grand Prix gut geschlagen – ungeachtet eines Drehers.

Falls Ihnen der Name Charles Leclerc noch nicht so viel sagen sollte: Merken Sie ihn sich, bitte. Der 18 Jahre junge Monegasse ist ein Mitglied der Nachwuchsakademie von Ferrari, und die Italiener haben auch bewirkt, dass der Führender der 2016er GP3-Meisterschaft in Silverstone für Haas das erste freie Formel-1-Training fahren durfte. Aus gutem Grund. Für Ferrari ist Leclerc ein Versprechen für die Zukunft.

Silverstone ist einer von fünf geplanten Auftritten des Nachwuchsrennfahrers für Haas. Für Rang 18, drei Ränge und 1,3 Sekunden hinter Team-Leader Romain Grosjean, muss sich Charles nicht schämen.

Leclerc über die erste Ausfahrt im Haas: «Von diesem Moment habe ich geträumt, seit ich sechs Jahre alt gewesen bin, nun hat sich dieser Traum erfüllt. Ich kann nicht in Worte kleiden, wie glücklich ich bin.»

Zum grössten Unterschied zwischen GP3 und Formel 1 sagt der Monegasse: «Die Servolenkung fühlt sich komplett anders an als das, was ich aus dem GP3-Renner gewöhnt bin. Und dann ist natürlich der enorme Power-Unterschied.»

«In schnellen Kurven bin ich noch weit vom Limit entfernt, und davon hat es in Silverstone jede Menge. Und es dauerte eine Weile, bis ich mich ans geänderte Gefühl mit der Lenkung gewöhnt hatte. Ich fühlte mich von Runde zu Runde wohler.»

Zu seinem Dreher sagt Charles: «Das war mein Fehler, ich habe einfach einen Moment zu spät gebremst. Die Bremse ist ein anderer Bereich, an den du dich zunächst mal gewöhnen musst.»

Nach dem Einsatz in England wird Charles Leclerc auch in Ungarn, Deutschland, Malaysia und Abu Dhabi am Freitag zu Einsatz kommen.

Seit 1950 gibt es die Formel-1-WM, und nie in den vergangenen 65 Jahren hat ein Monegasse sein Heimrennen gewinnen können. Louis Chiron triumphierte zwar beim Monaco-GP 1931, mit einem Bugatti. Aber da war die Formel 1 noch in weiter Ferne. An den 1979 verstorbenen Haudegen erinnert eine schöne Büste im Bereich des Schwimmbads von Monaco. 1950 wurde Chiron (nun also in der Formel-1-WM) beim Heimrennen Dritter mit einem Maserati: Dies ist das beste Ergebnis eines einheimischen Fahrers im Rahmen der Formel-1-WM beim Rennklassiker in den Strassen des Fürstentums.

André Testut wird von verschiedenen Statistika als Monegasse aufgeführt, wurde jedoch in Lyon geboren – und konnte sich bei seinen zwei Einsätzen in Monte Carlo ohnehin nicht fürs Rennen qualifizieren (1958 und 1959).

Olivier Beretta schliesslich wurde mit dem unterlegenen Larrousse 1994 stattlicher Achter beim Heimrennen.

Der aussichtsreichste Kandidat, die überschaubare Liste der Rennmonegassen fortzusetzen, ist Charles Leclerc: Mit seiner Tabellenführung in der GP3-Serie zeigt der junge Mann, dass die Monegassen wieder hoffen dürfen.

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