Williams: Felipe Massa noch nicht abgeschrieben
Formel-1-Urgestein Felipe Massa steht auf der Williams-Liste ganz oben
Die Freitags-Pressekonferenz am Silverstone Circuit hat gezeigt: Bei McLaren-Honda steht mit Stoffel Vandoorne ein Rohdiamant bereit, der im nächsten Jahr wahrscheinlich eine Chance in der höchsten Formelsport-Serie bekommen wird. «Ich bin zufrieden mit meinen Fahrern», erklärte dort McLaren-Rennleiter Eric Boullier auf die Frage, welche Piloten er abgesehen von den eigenen Fahrern engagieren würde.
«Und ich habe auch Stoffel an Bord», fügte der Franzose trotzig an. Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff, der kurz zuvor eine ganze Reihe von Piloten aufgezählt hatte, warf lachend ein: «Den nehme ich auch!» Doch Boullier protestierte: «Den kannst du aber nicht haben!»
Mit Sorge verfolgten die britischen Journalisten dieses Wortgeplänkel mit. Sie wissen: Wenn ein McLaren-Pilot Ende Jahr sein Cockpit räumen muss, dann ist das nicht Fernando Alonso sondern der Brite Jenson Button.
Der Weltmeister von 2009 betonte in Silverstone denn auch, dass er seine GP-Karriere nur fortsetzen werde, wenn eine Aussicht auf Erfolg bestünde. Einfach nur mitfahren, das will das Formel-1-Urgestein nicht. «Dann ist die Liebe weg», betonte er im Interview mit Sky Sports F1.
Claire Williams schweigt sich aus
Die Gerüchteköche sind sich denn auch sicher: Bei Williams würde Button einen geeigneten Platz finden. Mit dem Privatrennstall aus Grove, der in den vergangenen beiden Jahren die drittstärkste Kraft im Feld war, startete der 294-fache GP-Pilot anno 2000 ins Formel-1-Abenteuer.
Doch Teamchefin Claire Williams lässt sich nicht in die Karten blicken: «Wir sind dabei, unsere Möglichkeiten zu prüfen», erklärte sie in Silverstone. «Es ist immer noch sehr früh im Jahr, um diese Entscheidung zu treffen. Derzeit haben wir auch einige Performance-Probleme, auf die sich Valtteri Bottas und Felipe Massa konzentrieren müssen. Wir wollen nicht, dass sie sich Sorgen um 2017 machen.»
Und die Tochter von Haupteigentümer und Namensgeber Frank Williams betonte auch: «Wie man sich vorstellen kann, laufen diese Gespräche hinter verschlossenen Türen ab. Wenn wir bereit sind, eine Entscheidung öffentlich zu machen, dann werden wir das auch tun. Doch ich denke nicht, dass das in den nächsten Rennen passieren wird.»
Die 39-jährige aus Windsor bestätigte später im Interview mit den brasilianischen Kollegen von Band News FM, dass Felipe Massa, der in diesem Jahr seine dritte Saison mit Williams bestreitet, auf der Liste der möglichen Kandidaten ganz oben steht: «Felipe bestreitet sein drittes Jahr mit uns und er hat bisher grossartige Arbeit geleistet. Es ist super, ihn an Bord zu haben, und natürlich steht er mit all seiner Erfahrung, die er mitbringt, ganz oben auf der Liste.»
Auch eine mögliche Rückkehr von Button schliesst sie nicht aus. Doch Williams erklärt auch: «Ich habe schon mehrfach betont, dass unsere Entscheidung nichts mit dem zu tun hat, was andere Teams machen. Wir haben viele Möglichkeiten und müssen nun herausfinden, welche die Beste für unser Team und unser Geschäft ist.»
Deshalb erklärte die Teamchefin auch auf die Frage, ob mit Sauber-Pilot Felipe Nasr ein weiterer Brasilianer auf der Liste der Williams-Verhandlungspartner für die Saison 2017 stehe: «Ich kann nicht bestätigen, mit wem wir Gespräche führen.»