Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Vor Quali Hockenheim: Harte Strafen in Sicht

Von Mathias Brunner
Max Verstappen vor Kimi Räikkönen: Die Pistengrenzen sind fragwürdig

Max Verstappen vor Kimi Räikkönen: Die Pistengrenzen sind fragwürdig

​Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting hat die Faxen dicke: Wer in Hockenheim glaubt, er könne ständig neben der Rennstrecke herumgondeln, hat sich geschnitten. Strategiegruppe hin oder her.

Der Engländer Charlie Whiting – Rennleiter und Sicherheitsverantwortlicher im Formel-1-Rennsport – ist zwar ein Angestellter der FIA. Aber das muss nicht bedeuten, dass er mit allen Beschlüssen einverstanden ist.

Zur Erinnerung: Die so genannte Strategiegruppe hat am Donnerstag beschlossen – die Piloten sollen künftig wieder ungestraft jenseits der Bahn fahren dürfen, um sich dort einen unlauteren Vorteil zu verschaffen. Das erhitzt nicht nur Ewiggestrige oder Nostalgiker unter den Fans, die argumentieren: Also bitte, in Monte Carlo wird auch nicht hinter der Leitschiene gefahren. Der Vorschlag der Strategiegruppe geht nun weiter an die Formel-1-Kommission.

Auf die Frage hier in Hockenheim, ob Charlie Whiting das eine gute Idee finde, sagt der Brite: «Ich bin noch immer der Ansicht, wir sollten das regeln, ungeachtet der Entscheidung der Strategiegruppe, die nun den normalen Weg weiter zur Formel-1-Kommission geht. Denn wenn den Piloten komplett freie Hand gelassen wird, dann entsteht eigentlich ein anderer Rennkurs. Die Entscheidung der Strategiegruppe jedoch ist, das Thema fallenzulassen, weil die Kontrolle von Pistengrenze mehr Unmut und Diskusionnen erzeuge als freie Fahrt. Hier in Hockenheim hingegen ist die Situation unverändert. Wir haben eine gleiche Lage wie in Ungarn, dass es an verschiedenen Stellen einfach schneller ist, die Piste zu verlassen, weil man dort mehr Schwung mitnehmen kann. Wir müssen uns noch im Detail angucken, wie wir das ab morgen Samstag regeln wollen. Am Freitag greifen wir nicht ein, weil die Rundenzeiten im Grunde keine Rolle spielen. Qualifying und Rennen sind ein anderes Paar Schuhe.»

Inzwischen hat sich Whiting das Verhalten der schnellen Herren genügend lang angeschaut. Er hat den Rennställen eine Notiz zukommen lassen, die Ironi ist unüberhörbar: «Im ersten Training haben viele Piloten die Anstrengung vermissen lassen, ausgangs Kurve 1 auf der Bahn zu bleiben. Sollten wir weiterhin feststellen, dass ein Pilot ohne Not dort neben der Bahn fährt, dann werden wir nach dem dritten Vergehen den Fall an die Rennkommissare weiterleiten.»

Whiting und seine Kollegen haben im ersten Training fast hundert Vergehen gezählt, allein Max Verstappen war vierzehn Mal neben der Bahn.

Für Samstag im Abschlusstraining sowie für Sonntag im Rennen wird die Schraube dann weiter angezogen: Wer in der Quali patzt, verliert die jeweilige Rundenzeit. Wer im Rennen mehr als drei Mal patzt, erhält eine Strafe. Im Ungarn-GP hätte das um ein Haar Superstar Fernando Alonso getroffen. Nach der dritten Warnung erhielt der Spanier einen entsprechenden Funkspruch von seinen Ingenieuren. Daraufhin blieb Fernando bis zum Schluss des Rennens auf der Bahn.

Geht doch.

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