Fernando Alonso über Regel-Witz: «Ich gebe jetzt auf»
Fernando Alonso
Der Sprechfunk: Mal erlaubt, dann eingeschränkt, gewisse Meldungen verboten, dann wieder alles erlaubt. Die Pistengrenzen: In den einen Kurven ist es okay, neben der eigentlichen Rennstrecke herumzugondeln, in anderen nicht. Der Halo kommt, der Halo kommt nicht, der Halo kommt später oder doch der Aeroscreen? Die Formel 1 wirkt in Sachen Reglement zerstritten und führungsarm.
Zur Erinnerung: Nico Rosberg hat in England aufgrund eines unerlaubten Funkspruchs Rang 2 verloren. Das Team hätte ihm gemäss Reglement nicht sagen dürfen, dass er den siebten Gang seines Autos so schnell als möglich durchschalten muss, um keinen Getriebeschaden zu riskieren. Aber diese Funkregel ist für Hockenheim ausgehebelt. Wenn am Ende der Saison Nico genau die in Silverstone verlorenen Punkte zum Titel fehlen, welches Licht wirft das dann auf die FIA?
Wir sind an einem gefährlichen Punkt angelangt: Selbst Rennfans, die sich mit Leib und Seele für ihren Lieblingssport einsetzen, werden nachhaltig vergrault über dieses scheinbar ziellose Hin und Her im Dreieck Rennställe, FIA und Bernie Ecclestone. Einer der Vergraulten ist ein gewisser Fernando Alonso.
«Ich muss wirklich sagen, es ist mir langsam egal, was passiert, ich gebe jetzt echt auf», sagt Fernando gegenüber meinen Kollegen von motorsport.com. «Dann sollen sie uns halt von Rennen zu Rennen sagen, was neuerdings erlaubt oder verboten ist. Jetzt hatten wir die ganzen Änderungen in Sachen Sprechfunk, weil die Piloten als nicht mehr ferngesteuert empfunden werden sollten, und nun stehen wir wieder ganz am Anfang. Schlimmer noch, wir befinden uns meiner Meinung nach im Rückwärtsgang.»
«Das Gleiche gilt für die Pistengrenzen: In Ungarn gelten in einigen Kurven strenge Vorgaben, dann heisst es, nein, für Hockenheim gelten keine, dann gelten sie doch wieder, man darf sich aber drei Fehltritte erlauben, bevor eine Strafe kommt, Entschuldigung, aber da blickt doch keiner mehr durch. Also setze ich mich heute Samstag zum Abschlusstraining in meinen McLaren und werde die Jungs zunächst einmal fragen: “Sagt mir einfach, was ich heute tun darf.” Aber ich habe für mich beschlossen, keine weitere Zeit mit diesen ewigen Diskussionen zu vergeuden.»