Monza: Nico Rosberg holt zweiten GP-Sieg in Folge
Nico Rosberg eroberte seinen ersten GP-Sieg in Monza
Die Fomel-1-Stars starteten bei warmen 29 Grad Aussentemperatur ins 14. Saisonrennen der diesjährigen Formel-1-WM in Monza. Der Asphalt hatte sich trotz des bedeckten Himmels auf 37 Grad aufgeheizt. Doch das war nicht die einzige Sorge der Ingenieure, wie Mercedes-Technikchef Paddy Lowe auf der Startaufstellung verriet: «In der ersten Kurve kann man hier immer etwas Chaos erleben.»
Doch die erste Enttäuschung folgte für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff schon vor der ersten Kurve. Denn kaum waren die Lichter der Startampel aus, fiel Pole-Setter Lewis Hamilton auf die sechste Position zurück. Teamkollege Nico Rosberg liess sich nicht zwei Mal bitten und übernahm die Führung vor Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen.
Ein Crash zwischen Felipe Nasr und Jolyon Palmer sorgte für die erste Gelbphase nach den ersten drei Rennrunden. Der Brasilianer und der Brite mussten das Rennen vorzeitig an der Box beenden, nachdem beide vergeblich versucht hatten, die Crash-Schäden mit einem Boxenstopp aus der Welt zu schaffen. Sauber-Pilot Nasr wurde von den Regelhütern umgehend mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe für das Verursachen einer Kollision bestraft.
Hamilton war nicht der Einzige, der einen schlechten Start hinlegte. Auch Max Verstappen, der vom siebten Startplatz losfuhr und auf Position 12 zurückfiel und Esteban Gutiérrez, der von der zehnten Position losgefahren war und sich nach den ersten Metern auf Position 18 wiederfand.
Auch Räikkönen blieb nicht sorgenfrei: Der Finne bekundete schon in der sechsten Runde Probleme. Über Boxenfunk liess er sein Team wissen: «Ich habe hier Vibrationen auf der Bremse.» Einen Umlauf später wurde der Iceman angewiesen, seinen Motor zu kühlen.
Hamilton arbeitete sich in der Folge erst an Daniel Ricciardo und dann an Valtteri Bottas vorbei. Auch Verstappen kam wieder nach vorne. In der achten Kurve überholte der Teenager McLaren-Honda-Altmeister Fernando Alonso und war damit auf Top-Ten-Kurs unterwegs. Mit schönen Überholmanövern glänzte auch Bottas, der sich etwa an Romain Grosjean vorbeidrückte. Auch Ricciardo schaffte es am Haas-Piloten vorbei, der im Gegensatz zu den meisten Piloten noch nicht an die Box abgebogen war und deshalb zeitweise den siebten Platz belegte.
Frühes Aus von Pascal Wehrlein
In Runde 20 hatten die meisten Top-Ten-Piloten schon einen Boxenstopp eingelegt, einzig das Mercedes-Duo an der Spitze hatte sich noch keine frischen Reifen geholt. Trotzdem hatte Rosberg seine Führung zu diesem Zeitpunkt auf mehr als zwölf Sekunden ausgebaut. Hinter ihm reihten sich Hamilton, Vettel, Räikkönen, Bottas, Daniel Ricciardo, Grosjean, Sergio Pérez, Verstappen und Massa auf den weiteren Top-Ten-Positionen ein. Dahinter folgten Nico Hülkenberg, Ferrands Alonso, Marcus Ericsson, Jenson Button, Pascal Wehrlein, Esteban Ocon, Gutiérrez, Daniil Kvyat und Kevin Magnussen ein.
Einen langsamen ersten Stopp musste Vettel einlegen. Der Ferrari-Star blieb 3,9 sec stehen, weil ein Problem mit dem Schlagschrauber beim linken Vorderrad auftauchte. Auch Alonso musste eine längere Standzeit hinnehmen, denn die Ampel an seiner Box sprang nicht wie gewohnt automatisch auf grün, sobald die neuen Walzen dran waren. Alonso fluchte in den Boxenfunk und brauste wieder davon. In Runde 28 musste Wehrlein seinen Dienstwagen in der ersten Schikane am Pistenrand abstellen, weil sein Team ihn anwies: «Wir haben ein Problem mit dem Auto, sofort anhalten!»
Auch beim zweiten Stopp in Runde 33 blieb Vettel mehr als drei Sekunden stehen. Der vierfache Champion, der auf Position 2 liegend an die Box abgebogen war, kam hinter Ricciardo in auf Position 5 auf die Strecke zurück. Wie es geht, zeigte das Red Bull Racing-Team drei Umläufe später mit Max Verstappen. Der Niederländer musste nur 2,3 sec stehen bleiben, dann konnte er auf frischen Walzen weiterfahren. Sein Teamkollege Daniel Ricciardo durfte sich kurz darauf sogar nach 2,1 sec wieder auf den Weg machen.
Einen ärgerlichen Fehler leistete sich auch Daniil Kvyat, der Toro Rosso-Pilot war in der Boxengasse etwas zu schnell unterwegs und wurde dafür mit einer 5-Sekunden-Zeitstrafe gebüsst. Für den Russen kam es aber noch dicker, in Runde 38 wurde sein Renner aus Faenza in die Box geschoben – sein Rennen war damit gelaufen
Die beiden Silberpfeil-Piloten fanden sich nach der zweiten Boxenstopp-Runde auf den ersten beiden Positionen wieder, denn sie bogen nur einmal an die Box ab. Hamilton vertat sich in der 41. Runde in der ersten Schikane und wurde von seinem Renningenieur angehalten, auf seine Reifen zu achten und die Räder möglichst nicht zu blockieren.
Zehn Runden vor dem Rennende führte Rosberg das Feld vor Hamilton, Vettel, Räikkönen, Bottas, Ricciardo, Pérez, Verstappen, Massa, Hülkenberg, an. Hinter den schnellsten Zehn folgten Grosjean, Alonso, Button, Gutiérrez, Sainz, Ericsson, Magnussen und Ocon.
Kurz darauf arbeitete sich Button an seinem Teamkollegen Alonso vorbei. Auch Ricciardo gab richtig Gas und schnappte sich Position 5 von Bottas. Sein Teamkollege Verstappen tat es ihm wenig später gleich und schnappte sich fünf Runden vor Schluss die siebte Position von Pérez.
Am Ende durfte sich Rosberg über seinen siebten GP-Sieg des Jahres freuen. Der Deutsche fuhr damit seinen 21. Formel-1-Triumph und seinen ersten Monza-Sieg ein. Damit kommt er in der WM auf zwei Punkte an seinen Teamkollegen Lewis Hamilton heran, der sich mit dem zweiten Rang begnügen musste.
Vettel, Räikkönen, Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Bottas, Verstappen, Pérez, Massa und Hülkenberg komplettierten das Treppchen. Grosjean, Button, Gutiérrez, Alonso, Sainz, Ericsson, Magnussen und Ocon komplettierten die Ergebnisliste.