Lewis Hamilton (Mercedes) 2. in Monza: Start-Rätsel
Lewis Hamilton greift Valtteri Bottas an
Lewis Hamilton wollte sich in Monza in die Geschichtsbücher fahren, mit dem dritten Sieg in Serie auf der norditalienischen Traditionsbahn, wie das letztmals Juan Manuel Fangio in den 50er Jahren gelungen war. Aber daraus wurde nichts. Denn Hamilton fiel beim Start von der Pole-Position auf Rang 6 zurück.
Der frühere Formel-1-Fahrer Martin Brundle: «Die Reaktionszeit war in Ordnung, aber dann schien er wie festgeleimt. Ich frage mich, ob da mit der Kupplung etwas nicht gestimmt hat.»
Hamilton kämpfte sich wieder vor, dank einer Einstoppstrategie kam er vor den beiden Ferrari ins Ziel, ein richtiger Trost war ihm das nicht: Hamilton versauerte zehn Runden hinter Bottas, das Thema Ferrari erledigte sich aufgrund der anderen Reifenstrategie von selber.
Hamilton, bekanntermassen ein miserabler Schauspieler, war die Enttäuschung ins Gesicht gemeisselt: «Mein Start war lausig, aber wir haben hier einen Doppelsieg errungen. Mir ist noch nicht ganz klar, was am Start schiefgelaufen ist, ich habe alles gemacht wie immer. Dann ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Wir müssen nun in Ruhe herausfinden, was passiert ist.»
«Ich kann nur sagen, dass unsere Kupplung nach wie vor nicht konstant genug arbeitet. Es gab im Reglement ja einige Änderungen, welche dem Fahrer wieder mehr Verantwortung geben müssen, was den Umgang mit der Kupplung angeht. Das ist an sich gut, aber es hat auch dazu geführt, dass die Starts weniger gleichmässig sind als früher.»
Wieso hat dann Hamiton kurz nach dem Start am Funk gesagt, es sei seine Schuld gewesen? Lewis, leicht verlegen: «Ich wollte etwas Dampf vom Kessel für meinen Ingenieur nehmen, damit er während des Rennens nicht mit dieser Wolke über dem Kopf fährt. In Wahrheit weiss ich nicht, was passiert ist.»
«Was mich gefreut hat: Klar ist das Tifosi-Land hier, aber ich sah auch viele britische Flaggen und habe von den Italienern viel Applaus erhalten.»
Hand aufs Herz: Wenn so etwas passiert wie bei diesem Start – denkt man dann als Rennfahrer „Verflixt, das Rennen ist beim Teufel!“ oder ist man ganz auf seine Aufgabe konzentriert? Hamilton überlegt kurz: «Im Moment ist man total damit beschäftigt, wieder Plätze gut zu machen. Aber ich sah natürlich sofort, dass Rosberg schon einen beträchtlichen Vorsprung hatte. Du tröstest dich dann mit dem Gedanken: Hey, das ist Formel 1, da kann alles passieren. Aber Runde um Runde sank meine Hoffnung, dass ich vielleicht doch noch eine Chance auf den Sieg habe. Ab dann konzentrierte ich mich ganz darauf, den zweiten Platz zu sichern, und das war nun mal das beste Ergebnis, das nach diesem Start noch möglich war.»
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