Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Carlos Sainz (Toro Rosso): Wieder Gerüchte um Renault

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Gewisse Gerüchte in der Formel 1 sind wie ein Bumerang: Sie kehren ständig zurück. Auch wenn sie weiterhin keinen wahren Kern haben. In Monza kursierte erneut, Toro-Rosso-Fahrer Carlos Sainz wechsle zu Renault.

Niemand könnte den spanischen Medien unterstellen, sie seien nicht hartnäckig. Im Mai wurde der junge Carlos Sainz junior wiederholt in einen Ferrari geschrieben. Die Logik gemäss spanischer Berichterstatter: Der frühere Rallye-Champion Carlos Sainz (54), Vater des gleichnamigen Formel-1-Piloten, wolle sicherstellen, dass sein Sprössling nicht zwischen Stuhl und Bank fällt – wenn Ende 2016 Toro Rosso vielleicht neu besetzt wird und Carlos dabei den Kürzeren ziehen würde.

Zweiter angeblicher Grund für den Sensations-Transfer nach Maranello: Der Weg von Sainz ins Hauptteam Red Bull Racing ist auf Jahre hinaus verbaut, wegen Daniel Ricciardo und Max Verstappen.

Leider hatten diese Überlegungen ein paar Fehler. Etwa jenes, dass Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko den 21jährigen Madrilenen gar nicht ziehen lassen will. «Wir bilden grundsätzlich keine Piloten für andere Teams aus. Sainz entwickelt sich gut, er fährt tolle Rennen. In der Quali muss er noch zulegen, aber das wird schon», hielt der Grazer fest.

Sainz ist in den ersten elf Rennen des Jahres acht Mal in die Punkte gefahren, mit Rang 6 in Spanien erreichte er sein bislang bestes Formel-1-Ergebnis.

Noch ein Logikloch: Vor und nach Felipe Massa 2006 (der Brasilianer war damals 24 Jahre jung) hat Ferrari immer auf erfahrene Piloten gesetzt, nicht auf die Jugend. Es wurden stets Fahrer unter Vertrag genommen, die mindestens schon auf dem Siegerpodest gestanden waren oder bereits GP-Sieger und Weltmeister waren. Die Denke in Maranello: Nur zwei bewährte Fahrer bringen Ferrari in die Lage, ein Wörtchen um den Konstrukteurs-Pokal mitreden zu lassen. Das hatte Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene bei den ersten Übersee-Grands-Prix auf entsprechende Fragen bestätigt.

Ende Juni bestätigte dann Red Bull, was längst klar war: Natürlich bleibt Sainz ein Jungbulle und fährt auch 2017 Toro Rosso. In England bestätigte anschliessend Ferrari: Kimi Räikkönen bleibt.

Das hält die spanischen Medien nicht davon ab, neue wirre Gerüchte zu spinnen. Die jüngste Version: Sainz fahre eben doch nicht für Toro Rosso, sondern werde an Renault abgetreten, dafür erhalte Toro einen saftigen Rabatt für die Turbo-Motoren 2017. Das Gerücht kursierte erstmals im Juli, nun wieder es wieder feilgeboten.
Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: «Das kann ich nur in zwei Worten zusammenfassen kann – barer Unsinn.» Carlos Sainz selber hat bei meinen Kollegen von AutoHebdo gesagt: «Die frühe Vertragsbestätigung von Red Bull sollte genau solchen Gerüchten den Riegel schieben. Ich habe mich sehr gefreut, weiterhin das Vertrauen von Red Bull zu geniessen.»

Der Madrilene hat jeden Grund, sich auf die kommende Saison zu freuen: «In diesem Jahr fahren wir ja mit Vorjahresmotoren von Ferrari. Nächstes Jahr aber haben wir 2017er Aggregate von Renault, und die Fortschritte der Franzosen sind offensichtlich. Wir haben um Cheftechniker James Key ein starkes Ingenieurs-Team, und der kommende Wagen wird näher am Renner von Red Bull Racing liegen, da bin ich mir ganz sicher.»

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