Daniel Ricciardo: «Singapur ist das härteste Rennen»
Daniel Ricciardo in der Nacht von Singapur 2015
Daniel Ricciardo hat es vor der Saison festgehalten, und er blieb monatelang dabei: «Unsere besten Chancen auf einen Sieg haben wir in Monaco, in Ungarn und in Singapur.» In Monte Carlo lag der Australier locker in Führung, leider lagen dann bei seinem Reifenwechsel nicht die richtigen Walzen bereit. Kostbare Sekunden verstrichen, Lewis Hamilton sagte Dankeschön und gewann. Ricciardo war am Boden zerstört, zumal er schon beim Rennen zuvor in Spanien den Sieg durch seine Finger rinnen gesehen hatte.
In Ungarn waren die Silberpfeile stärker als erwartet. Selbst für Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff kam das unerwartet: «Wir sind in diesem Jahr auf Pisten besser, wo ich die Gegner näher an uns dran vermutet hätte. Und wir sind auf Strecken weniger dominant, wo wir uns zuvor nicht zu fürchten brauchen. Ich weiss selber nicht genau, woran das liegt.»
Dritte Chance gemäss Ricciardo: der Nacht-GP von Singapur. Aber der Australier hat seine Liste jener Rennen bereits verlängert, wo das Red Bull Racing-Chassis gut sein sollte, wie er in Monza präzisierte. «Neben Singapur traue ich uns auch in Suzuka und Austin einiges zu.»
In Japan und in Texas wird zum Tragen kommen, was beim Singapur-GP vom 18. September noch nicht so wichtig ist: Motorleistung. Renault bringt ein modifiziertes Aggregat für Daniel Ricciardo und Max Verstappen in den Stadtstaat, Total spendiert dazu einen schärferen Sprit.
Ricciardo: «In der Nacht zwischen all den Gebäuden von Singapur durchzuflitzen, fühlt sich merkwürdig an. Du hast den Eindruck, du fährst viel schneller als am Tag.»
«Singapur, das bedeutet auch Wärme und vor allem viel Luftfeuchtigkeit. Es ist das körperlich anspruchsvollste Rennen des Jahres.»
«Abgesehen davon ist Singapur der Knaller – einfach, weil es eine fabelhafte Stadt ist und ich das Essen dort liebe. Es ist auch immer schön, viele australische Fans dort zu sehen.»
Max Verstappen meint: «Das Pistenlayout ist nicht einfach zu verstehen. Wir fahren zu unterschiedlichen Zeiten, das beeinträchtigt nicht nur die Sicht, sondern auch die Bremspunkte. Der Kurs von Singapur belohnt ein Auto, das viel Abtrieb aufbaut, und so ein Auto ist der Red Bull Racing-Wagen. Es gibt auch nicht viele Geraden. Ein Podestplatz muss unser Ziel sein, aber insgeheim liebäugeln wir natürlich mit einem Sieg.»
«Singapur ist seit meiner Premiere dort 2015 auf meiner Favoritenliste ganz weit oben. Auch wegen der Hitze, die alles noch schwieriger macht. Die Zeitumstellung nach Asien ignorieren wird, weil wir alle versuchen, in europäischer Zeit zu bleiben. Du musst ein wenig die innere Uhr überlisten. Es ist alles verschoben, was witzig ist – du isst Frühstück im Fahrerlager, alle sagen sich „Guten Morgen“, dabei ist es später Nachmittag. Und du isst mitten in der Nacht zu Abend, während alle Leute unterwegs zu irgendwelchen Partys sind. Es ist halt alles ein wenig anders in Singapur.»
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