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Zika-Virus Singapur: 333 Fälle – wo Gefahren lauern

Von Mathias Brunner
​Bei den Gesundheitsbehörden von Singapur sind 333 Fälle von Infektionen durch das Zika-Virus bekannt. Die Tendenz ist aber rückläufig: Erstmals seit 27. August gab es keine neuen bestätigten Fälle.

Singapur nimmt das Thema Zika sehr ernst: Seit Mai 2015 hat sich das Virus in Süd- und Mittelamerika und in der Karibik stark verbreitet, dann hat es die USA sowie Asien erreicht. Und das ist auch Formel-1-relevant – denn fünf der nach Monza restlichen sieben Rennen finden in Ländern statt, in welchen Zika ein Thema sein muss (Singapur, Malaysia, USA, Mexiko und Brasilien).

Das Zika-Virus wird hauptsächlich durch den Stich einer infizierten Mücke der Gattung Aedes übertragen. Die Infektion verläuft in den meisten Fällen harmlos, kann aber vereinzelt neurologische Komplikationen wie Mikrozephalie oder das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) verursachen – also Missbildungen der Köpfe von Neugeborenen oder eine Erkrankung der Nervenbahnen. Aufgrund der zunehmenden Häufigkeit solcher Komplikationen in Brasilien hat die Weltgesundheitsbehörde WHO am 1. Februar 2016 eine gesundheitliche Notlage ausgerufen. In Brasilien wurden bereits mehr als 1600 Kinder mit Missbildungen geboren, die mit grosser Wahrscheinlichkeit auf eine Zika-Ansteckung zurückgehen.

Inzwischen sind in Singapur 333 Fälle von Zika-Infektionen bestätigt. Erstmals seit 27. August jedoch wurden am Dienstag, 13. September keine neuen Erkrankungen registriert.

Schon am Flughafen Singapur werden die Reisenden mit Wärmebildkameras gefilmt, um fiebrige Menschen abzufangen und zu untersuchen. Info-Schilder warnen vor den Gefahren von Zika.

Auch in der Stadt hängen überall Informationsplakate, wie der Plage am besten zu begegnen ist. Denn die meisten Brutherde der lästigen Mücken finden sich im trauten Heim.

Seit Januar 2016 wurden im ersten Halbjahr von hunderten Fachkräften mehr als 500.000 Orte inspiziert, wo Brutstätten der Aedes vermutet wurden. Rund 10.000 Mückenherde konnten gemäss Angaben der Regierung ausgeräuchert weren. Das Problem dabei: Es wird Gift eingesetzt, das nur in direkter Berührung mit den Mücken tötet. Die Behörden gehen mit diesem Gift vorsichtig um, um zu verhindern, dass die Mücken eine Resistenz entwickeln. Die Vergangenheit hat gezeigt: Die überverhältnismässige Verwendung von Insektiziden ist nicht ratsam.

Früher lagen rund dreissig Prozent der Brutstätten auf Baustellen. Dann wurden scharfe Vorschriften erlassen, die Baufirmen mussten Umweltspezialisten engagieren. Heute ist nur noch jede zwanzigste Brutstätte auf einer Baustelle zu finden, 95 Prozent hingegen befinden sich in Wohngegenden. 2.200 Haushalte wurden von Januar bis Juli 2016 gebüsst, weil sich auf ihnen Mückenbrutstätten befanden.

Bei den meisten Rennställen ist das Personal angewiesen worden, angemessene Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen – beispielsweise das Tragen langärmliger Hemden und die Verwendung von Anti-Mücken-Sprays. Was vor Jahren auch für den Aufenthalt in Indien empfohlen wurde.

Die Organisatoren des Singapur-GP teilten auf Anfrage von SPEEDWEEK.com mit: «Das Wohlbefinden und die Sicherheit von Besuchern und Teilnehmern am Marina Bay Circuit haben für uns absolute Priorität. Wir arbeiten eng mit den betreffenden Behörden zusammen und setzen sämtliche Massnahmen um, welche ratsam erscheinen. Die Vorbereitungen auf unser Rennen laufen derweil normal weiter.»

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