Formel 1: Lewis Hamiltons erster Ferrari-Tag

Cyril Abiteboul (Renault): «Wir sind kein Feldfüller»

Von Mathias Brunner
Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport

​Wir haben in der Formel 1 nur drei Werksrennställe: Ferrari, Mercedes-Benz und Renault. Die Fahrer in Rot und Silber für 2017 sind klar. Wer hingegen die gelben Renault fahren wird, bleibt ungewiss.

Die Rückkehr von Renault als Werksrennstall in die Formel 1 ist ein wichtiges Signal, ein Bekenntnis zum Sport, welches letztlich das 2015 als Lotus engagierte Team aus Enstone vor dem Zusammenbruch gerettet hat. Aber die Rückkehr der Gelben verläuft als Waagrechtstart: In 28 Einsätzen (je 14 GP von Kevin Magnussen und Jolyon Palmer) gab es lediglich eine Punktefahrt – der Däne Magnussen wurde in Sotschi Siebter.

Cyril Abiteboul, Geschäftsleiter von Renault Sport, sagt in Singapur: «Das ist nicht unser erstes Jahr, ich nenne es unser Jahr Null. Vor zehn Monaten gab es nichts davon, was heute existiert. Ich kann es meiner Truppe gar nicht hoch genug anrechnen, was sie alles geleistet hat. Aber wir sind nicht in der Formel 1, um das Startfeld aufzufüllen. Wir hängen uns voll rein, und früher oder später soll sich das natürlich auch in Ergebnissen auswirken.»

«Renault ist mit einer Landzeitstrategie in die Formel 1 zurückgekehrt, einschliesslich des Ziels, dass früher oder später ein Star im Renault sitzt. Doch dazu ist es zu früh, wir befinden uns noch in der Aufbauphase.»

«Wir haben in Sachen Fahrer für 2017 zahlreiche Möglichkeiten. Wir sehen keinen Grund zur Eile. Es ist sehr wahrscheinlich, dass jene Piloten, für die wir uns schliesslich entscheiden, auf Jahre hinaus bleiben, also ist das eine Wahl, die wohl überlegt sein will. Wir schauen uns derzeit in Ruhe um.»

Aus Renault-Kreisen sickert durch: Manor-Fahrer Esteban Ocon ist für 2017 so gut wie gesetzt. Abiteboul weiss jedoch – der Franzose (seit heute Samstag, 17. September kein Teenager mehr, er ist 20 Jahre alt geworden) ist auf längere Sicht an Mercedes gebunden und nur eine Leihgabe.

Wunschfahrer Sergio Pérez wird ein weiteres Jahr bei Force India bleiben, weil der Mexikaner noch immer daran glaubt, für 2018 eine Chance bei Ferrari zu erhalten.

Renault-Chef Carlos Ghosn hätte am liebsten Fernando Alonso gehabt, aber der Spanier fährt bis mindestens Ende 2017 McLaren-Honda.

Die Franzosen liebäugelten mit dem vielversprechenden Carlos Sainz, aber da stellt Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko sofort auf Stehsatz um: «Wieso sollen wir junge Piloten für andere Rennställe ausbilden?»

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