Toto Wolff: «Die Formel 1 war heute in Bestform«
Toto Wolff
«Ich glaube», sagte der Mercedes-Sportchef nach dem 14. Sieg seines Teams im 15. Saisonrennen, «wir haben heute die Formel 1 in Bestform gesehen.» Weil nämlich Nico Rosberg nicht nur den Hattrick nach der Sommerpause vollendete, sondern auch seinen 200. Grand Prix auf Rang eins beendete – sein 22. Sieg in der Topklasse.
Aber vermutlich der knappste – 0,488 Sekunden hatte er nach 61 Runden noch Guthaben auf den die letzten 14 Runden anstürmenden Red-Bull-Mitfavoriten Dany Ricciardo. Wolff: «Ich muss vor der Leistung von Red Bull und von Daniel den Hut ziehen. Sensationelle Performance heute. Aber ich ziehe den Hut auch vor unserer Mannschaft – weil wir nach dem Debakel im Vorjahr, als wir hier nirgendwo waren, heuer auf dieser schwierigen Strecke so stark zurückgekommen sind.»
Nachsatz des Wieners: «Auf dem Marina-Bay-Kurs brauchst du vor allem eines: Vertrauen in dich und dein Auto. Und das hat Nico jetzt. Er ist in der ständigen Wellenbewegung zwischen ihm und Lewis (Hamilton) jetzt ganz oben.» Und Wolff ließ sich sogar noch zu einer interessanten Einschätzung hinreißen: «Ich kenne Nico genauer seit 2013 (da wurde Wolff Mercedes-Sportchef, Anm.). Das ist jetzt der beste Nico den ich kenne.»
Zu den Bremsproblemen beider Fahrer erklärte der Sportchef: «Auf diesem Kurs kämpfen alle damit – die einen mehr, die anderen weniger. Unsere Fahrer konnten die Probleme im Griff halten, wobei sich Nico in der ‚freien Luft‘ leichtet tat als Lewis.» Wolff betonte noch, dass beide Piloten auf identischen Brems-Spezifikationen unterwegs gewesen seien.
Wolff gab auch zu: Der Druck von Ricciardo durch den Strategiewechsel (in Runde 47 auf superweiche Pneus) ließ keine andere Wahl zu, als dass Rosberg auf den weichen Reifen, die er schon in Runde 33 aufgezogen hatte, fertigfahren musste. In der Runde nach dem Boxenstopp holte Ricciardo fast vier Sekunden auf Rosberg auf.
Wolff dazu: «Es war eine Runde nach Danys Stopp für uns schon zu spät nachzuziehen – denn der Computer sagte uns, mit einem weiteren Reifenwechsel hätten wir die Führung eingebüßt. Also musste Nico draußenbleiben und sich durchkämpfen. Wir haben uns dann bei Nico die richtige Motoreinstellung und Batteriekapazität für die Schlussrunden aufgespart. Wir wussten, wir würden im Finish alle Kräfte brauchen, um vorn zu bleiben.»
Amüsiert zeigte sich Wolff - natürlich nach der Erleichterung des Rosberg-Siegs – über die Überrundungen in der Schlussphase: «Felipe (Massa) wusste, worum es ging, und machte Platz. Aber Esteban (Gutierrez), der fährt sein Rennen und sieht niemand anderen. Wir haben Charlie (FIA-Rennleiter Whiting) angeschrieen, aber es nützte alles nichts. Zum Glück ging es gut.»
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