Stoffel Vandoorne: «Habe mein Talent schon bewiesen»
Stoffel Vandoorne: «In der Formel 1 sind die grössten Talente unterwegs, es wird also nicht lange dauern, bis sich alle an die Neuerungen angepasst haben»
Mit der Beförderung von Stoffel Vandoorne zum Stammpiloten ab 2017 hat sich McLaren-Honda lange Zeit gelassen. Zu lange, finden viele GP-Experten, die den schnellen Belgier gerne schon in diesem Jahr als zweiten Stammpiloten neben Fernando Alonso gesehen hätten. Sie mussten sich – wie Vandoorne selbst auch – mit dem Bahrain-Einsatz begnügen, den der Edelreservist wegen Alonsos hartem Crash beim Saisonauftakt in Melbourne hatte absolvieren dürfen.
Der Nachwuchsfahrer nutzte die Chance und stellte gleich sein Talent unter Beweis, indem er dem Team mit dem zehnten Rang den ersten WM-Punkt des Jahres bescherte. Nicht nur deshalb startet der 24-Jährige mit viel Selbstbewusstsein in seine Stammfahrer-Karriere. Im Gespräch mit den Kollegen der offiziellen Formel-1-Website formula1.com erklärt er: «Es hat sicher nicht geschadet, dass ich in Bahrain gut abgeschnitten habe, aber ich habe mein Talent ja auch schon früher unter Beweis gestellt.»
Vandoorne fügt an: «Natürlich war das aber eine gute Chance, denn auch wenn jeder weiss, dass du ein talentierter Fahrer bist, erwartet man von dir doch, dass du dieses Talent auch in Ergebnisse ummünzt. Es war auch eine grosse Erleichterung zu sehen, wie gut ich die besonderen Umstände weggesteckt habe. Denn gleich nachdem ich den Anruf bekommen habe ging es ins Flugzeug und von dort direkt ins Auto.»
Dass die Formel-1-Stars im nächsten Jahr dank umfassender Regeländerungen viel Neues verdauen müssen, sieht der Rennfahrer aus Kortrijk als Vorteil an: «Das ist eine Chance für mich, eine gute Leistung zu zeigen, denn ich gehe ganz unbedarft und ohne die Last der alten Formel-1-Erfahrung ans Werk. Aber in der Formel 1 sind ja auch die grössten Rennfahrer-Talente unterwegs, es wird also nicht lange dauern, bis sich alle an die Neuerungen angepasst haben.»
Vandoorne weiss auch: «In der heutigen Formel 1 verändern sich die Autos praktisch von Rennwochenende zu Rennwochenende. Denn da kommen immer wieder neue Teile und andere Updates ans Auto. Die GP-Piloten kennen das also und sind es gewohnt, sich an neue Bedingungen anzupassen. Und die aktuellen Piloten haben bewiesen, wie schnell sie sich an neue Regeln anpassen können, sonst wären sie nicht mehr hier. Aber es kann sicher ein kleiner Vorteil für mich sein, dass die Rangordnung im nächsten Jahr etwas auf den Kopf gestellt wird.»