Alain Prost (Renault): «Esteban Ocon auf gutem Weg»
Kein Zweifel – die Entdeckung des Jahres 2015 war der Niederländer Max Verstappen. Er debütierte als 17-Jähriger in der Königsklasse und schloss seine erste Saison als toller Zwölfter ab. Im Mai 2016 wechselte er zu Red Bull Racing und gewann auf Anhieb seinen ersten Grand Prix, in Spanien.
Was viele beim durchaus angemessenen Wirbel um Verstappen vergessen: Vor zwei Jahren war Verstappen zweiter Sieger – in der Formel-3-EM triumphierte Esteban Ocon, der danach 2015 GP3-Champion wurde.
Der junge Franzose ist vor der Saison 2016 als dritter Fahrer von Renault bestätigt worden. Als im Sommer Manor-Fahrer Rio Haryanto das Geld ausging, hievten ihn Renault und Mercedes an die Seite von Pascal Wehrlein. Das Kuriose dabei: Ocon bleibt als Renault-Zögling bei Mercedes unter Vertrag. An eine vergleichbare Situation können wir uns erinnern, als der langjährige Red-Bull-Zögling Sebastian Vettel auch von BMW Unterstützung erhielt.
Ocon selber erklärt: «Ich habe Ende 2015 einen Langzeitvertrag im Rahmen des Nachwuchsprogramms von Mercedes-Benz unterzeichnet. Meine Karriere wird seit Ende 2014 von Mercedes gemanagt, nach dem Gewinn des GP3-Titels in Abu Dhabi wurde ich als Mercedes-Junior fest verpflichtet. Und das bleibt auch so, selbst wenn ich nun Manor fahre. Ich bin Mercedes-Benz und Renault sehr dankbar, dass sie das möglich machen.»
Einer der grössten Fürsprecher für Ocon bei Renault war Frédéric Vasseur. Der Teamchef von ART Grand Prix war Steigbügelhalter zum GP3-Titel seines französischen Landmannes, nun ist Vasseur Teamchef im Formel-1-Rennstall, und natürlich weiss er, wie wichtig es für die Grande Nation ist, auch einen der ihren im Aufgebot zu haben. Genau das ist für 2017 angedacht: Im Fahrerlager gilt als offenes Geheimis – Ocon müsste bei den ausstehenden sechs GP-Wochenenden schon sehr viel falsch machen, um sich das Cockpit 2017 bei Renault zu versemmeln.
Mit Talent kennt sich Vasseur gut aus. Unter vielen mehr hat er bei ART gearbeitet mit: Nico Rosberg, Lewis Hamilton, Nico Hülkenberg, Jules Bianchi, Stoffel Vandoorne, Valtteri Bottas, Romain Grosjean oder Sebastian Vettel.
Mercedes darf sich freuen: Renault übernimmt einen wichtigen Teil der Ausbildungs Ocons, und Markenbotschafter Alain Prost glaubt, dass Ocon dabei auf gutem Weg ist.
Der vierfache Formel-1-Champion Prost sagt bei Canal+: «Ich glaube, Esteban hat die besten Voraussetzungen. Er kann bei Manor in Ruhe sein Handwerk lernen und hat nicht nur einen, sondern gleich zwei Autohersteller im Rücken. Natürlich weiss auch ich nicht, wie er sich entwickeln wird, aber auch ich glaube, dass er eine grosse Zukunft vor sich hat.»
«Es wird viel über Ocon und einen Platz bei Renault geredet. Ich kann nicht sagen, ob das für 2017 passiert, weil ich nicht in diese Gespräche eingebunden bin. Aber eines muss klar sein: Ocon ist einer der Handvoll Fahrer, welche die Stars von Morgen sind. Noch ist unklar, wann sich Renault entscheiden wird. Aber so oder so ist Esteban Ocon auf einem guten Weg.»
Renault selber hatte zunächst angekündigt, dass man Ende September das Fahrerduo für 2017 aufgestellt haben wolle. Aber danach hagelte es für die Gelben Absagen.
Wunschfahrer Fernando Alonso ist bei McLaren-Honda fest verankert. Fahrer wie Hamilton, Vettel, Rosberg, Ricciardo und Verstappen sind auf Jahre hinaus an ihre Rennställe gebunden. An Valtteri Bottas kam Renault nicht heran: Der Finne erhält bei Williams einen Zweijahresvertrag. An Sergio Pérez kam Renault auch nicht heran: Der Mexikaner glaubt, bei Force India bessere Karten zu haben. Carlos Sainz bleibt bei Toro Rosso. McLaren war klug genug, Stoffel Vandoorne nicht ziehen zu lassen.
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