Nico Rosberg: «Vettel rief an und sagte Sorry!»
«Was für ein verrückter Tag», hält Nico Rosberg nach der emotionalen Achterbahnfahrt fest, die Grosser Preis von Malaysia geheissen hat. In der ersten Kurve noch sah es für den Mercedes-Star düster aus: Von Sebastian Vettel angeschubst, auf den zweitletzten Rang zurückgefallen, dann eine feine Aufholjagd, eine weitere Kollision, mit dem anderen Ferrari von Kimi Räikkönen, dafür gab es für Nico eine Zehnsekundenstrafe, dann aber genügend Raum auf den Finnen herausgefahren, um vor ihm bleiben zu können. Das Pech von Lewis Hamilton (wegen Motorschadens als Führender ausgeschieden) ist das Glück von Nico Rosberg: Als Dritter auf dem Siegerpodest, WM-Führung ausgebaut.
Nico blickt zurück: «Mein Start war okay, aber es reichte nicht, um an Lewis vorbeizugehen. Ich lag dann an der Aussenseite von Hamilton, da tat es urplötzlich einen heftigen Schlag, und schon stand ich gegen die Fahrtrichung! Ich habe die Hinterreifen durchdrehen lassen, um den Wagen wieder herumzuwerfen und ins Rennen zurückzugelangen. Klar war das für die Reifen nicht ideal, aber ein Riesennachteil war es auch nicht.»
«Sebastian Vettel hat mich Sonntagnacht angerufen und sich bei mir entschuldigt. Das finde ich nett von ihm. Das bringt mir zwar die entgangenen Punkte nicht zurück, denn ich war überzeugt davon, dieses Rennen gewinnen zu können. Aber es ist trotzdem anständig von ihm.»
«Ich war fest davon überzeugt, dass der Mercedes bei solch einem Schlag beschädigt worden sein musste, aber zu meiner Verblüffung war der Wagen weitgehend okay. Vielleicht ist an der Hinterachse doch etwas krumm gewesen, denn beim Lenken fühlte sich der Wagen ein wenig seltsam an. Aber der Wagen war gut genug, um eine Aufholjagd starten zu können.»
«Ich dachte: Jetzt gibt es nur noch eines – volle Attacke! Das hat grossen Spass gemacht, links und rechts an den Gegnern vorbeigehen zu können.»
«Ich muss zugeben – der Angriff auf Kimi war schon aggressiv. Daher akzeptiere ich auch die Strafe der FIA-Rennkommissare. Auch hier hatte ich Glück, dass der Wagen nicht schlimmer beschädigt wurde.»
Was als Schadensbegrenzung geplant war, wurde zu viel mehr, weil vorne Lewis ausgeschieden ist. Nico weiter: «Wenn ich nur auf die Punkte schaue, dann war das natürlich ein guter Tag. Aber das letztlich schöne Ergebnis kam auf die falsche Weise zustande. Ich will die Punkte erkämpfen, ich will keine Geschenke.»
Nach dem Rennen war von Nico kein Fünkchen Schadenfreude für das Schicksal von Hamilton zu erkennen. Der WM-Leader erklärt: «Wenn dich die Technik so im Stich lässt, ist das niederschmetternd. Ich war schon einige Male in der gleichen Situation, ich kann also haargenau nachfühlen, was Lewis fühlt.»
Rosberg ist noch in der Nacht auf Montag Richtung Japan geflogen. «Ich spanne jetzt ein paar Tage aus, dann möchte ich in Suzuka gewinnen.»
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