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Sebastian Vettel (Ferrari): Harte Kritik vom Teamchef

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel (links) und Maurizio Arrivabene (rechts)

Sebastian Vettel (links) und Maurizio Arrivabene (rechts)

​Nach seltsamen Aussagen von Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene sagt Ex-Formel-1-Fahrer Martin Brundle: «Das war eine choreographierte Aktion, um Vettel eine Botschaft zu senden.»

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene hat für seinen berühmtesten Angestellten – Formel-1-Champion Sebastian Vettel – in einem Interview mit der italienischen Sky ungewöhnliche Worte gewählt. Seither wird unter den Fans weltweit und auch im Fahrerlager des Suzuka Circuit kontrovers diskutiert: Was soll das?

Auf die Frage, was eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Seb (über die seit Monaten verhandelt wird) bedeuten würde, antwortete Arrivabene: «Heute hat Sebastian einen Vertrag für uns. Wir haben viel Arbeit vor uns, dieses und auch kommende Jahr. Dann werden wir sehen. Jeder hat seine Ziele, ich habe sie, das Team hat welche, Sebastian hat welche. Aber unabhängig davon, wer jemand ist, muss sich jeder bei Ferrari sein Gehalt verdienen.»

«Ich glaube nicht, dass man jemanden durch Verträge erobert. Die Zeiten haben sich geändert. Was mit Michael Schumacher funktionierte, muss nicht gezwungenermassen mit Vettel auch funktionieren.»

«Vettel gibt sehr viel, und das bedeutet auch, dass er sich für alles interessiert. Ab und an muss man ihm dann klar machen, dass er sich auf seine Hauptaufgabe konzentrieren soll – das Auto.»

Im Interview konnten auch die Fans über die sozialen Netzwerke Fragen stellen, und so fragte jemand, ob Vettel durch seine Fehler in diesem Jahr nicht ein Problem geworden sei. Arrivabene: «Seb ist ganz sicher keines unserer Probleme. Aber er ist auch keine Alleinlösung, denn er ist Teil des Teams Ferrari, er ist eine von vielen Lösungen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Klar sind Fahrer wichtig, und Seb ist für uns besonders wichtig in diesem Moment. Aber im Zentrum unseres Interesses steht, dass alle für das Team arbeiten. Und das tut Vettel, im Guten wie im Schlechten. Hin und wieder gab es Ablenkungen, ab und an gab es andere Probleme. Ich habe viele Fahrer vor Vettel gesehen, und hier wirft niemand den ersten Stein gegen Seb. Denn alle machen Fehler.»

Wer sich das Interview anhört, könnte auf den Gedanken kommen: Genau diesen ersten Stein hat Arrivabene nun geworfen.

Ex-GP-Pilot Martin Brundle, heute in Diensten der britischen Sky: «Das war für mich glasklar choreographiert, das war eine Botschaft von ganz oben herunter, die über Maurizio Arrivabene deponiert wurde. Und diese Nachricht lautet – mach du deinen Job und mich dich bei allem anderen nicht ein! Ich sage: Sebastian Vettel wird das nicht gut aufnehmen.»

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