Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Abt-Drama: Podium verloren «wegen so einem Bullshit»

Von Andreas Reiners
Daniel Abt

Daniel Abt

Daniel Abt gab beim vergangenen Formel-E-Rennen in Uruguay das Podium freiwillig auf. Der Grund war dramatisch: Der Deutsche war in seinem Boliden nicht angeschnallt. Und ärgerte sich über erneutes Pech.

Daniel Abt hat in dieser Saison schon einiges mitgemacht. Den ersten Rennsieg in der Formel E, den er in Mexiko feiern konnte. Gleichzeitig ist er der erste Deutsche überhaupt, der in der Elektroserie einen Lauf gewinnen konnte. Ein schönes Kapitel Formel-E-Geschichte.

Doch da ist auch viel Pech, wie die Disqualifikation zum Auftakt in Hongkong, wo er schon triumphiert hatte. Dazu dumme Zwischenfälle, die ihn Punkte kosteten. Obwohl er und sein Teamkollege, Titelverteidiger Lucas di Grassi, ohne Frage im wohl stärksten Auto sitzen. Allerdings reiht sich Zwischenfall an Zwischenfall, mal bei di Grassi, hauptsächlich durch Unzuverlässigkeit des Boliden. Und dann auch bei Abt, mehrheitlich die erwähnten Zwischenfälle.

Wie zuletzt in Uruguay, als er auf Platz drei liegend aufgeben musste: Alle vier Gurtel gingen gleichzeitig auf. «Das habe ich so noch nie erlebt. Ich konnte es im ersten Moment gar nicht glauben. Man checkt das als Fahrer gar nicht.» Sein erster Reflex: Sich selbst wieder anschnallen, doch das war bei voller Fahrt unmöglich.

«Das ist ein mieses Gefühl. Es war eine echt ekelhafte Situation, ich habe mich so ungut gefühlt, ich habe wirklich Angst um mein Leben gehabt. Wenn da wirklich was passiert, fliegst du aus dem Auto und dann ist das Thema erledigt. Ich musste mich entscheiden: Fahre ich weiter und riskiere mein Leben oder komme ich rein und gebe das Podium auf», erzählte er. Weiteres Problem: «Der Funk ist abgerissen. Der ist am Gurt befestigt, ich konnte nicht mit der Box sprechen. Das war ein richtig mieses Gefühl.»

Nun, die Entscheidung war im Grunde alternativlos. Auch wenn ihn Rang drei weiterhin im Titelrennen gehalten hätte. Natürlich geht einem auch das durch den Kopf. Aber auch die eigene Gesundheit.

«Da muss man einfach irgendwo mit klarem Verstand denken und sagen: Hey, mein Leben soll noch lange gehen. Natürlich ist so ein Podium schön, aber das ist es definitiv nicht wert», stellte er klar. Er kam dann zwar noch einmal rein und hat sich noch einmal, aber dabei verlor er so viel Zeit, dass das Rennen gelaufen war.

Die große Frage: Wie konnte das passieren? Die Sensoren hätten zumindest bewiesen, dass Abt die Box nach dem Autowechsel angeschnallt verlassen hat. Abt: «Wir haben es gecheckt, ich habe es nachgestellt und so versucht zu schauen, ob ich selbst an den Gurt gekommen bin. Ich konnte es aber nicht. Natürlich ist das alles eine riesige Enttäuschung. Wir hätten wieder ein Podium holen können. Und dann verlierst du wegen so einem Bullshit. Mega ärgerlich, aber wir können es nicht ändern. Manchmal ist es wie verhext.»

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Mo. 23.12., 16:15, Motorvision TV
    Tourenwagen: Supercars Championship
  • Mo. 23.12., 17:10, Motorvision TV
    IMSA Sportscar Championship
  • Mo. 23.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Di. 24.12., 01:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:45, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 03:55, Motorvision TV
    On Tour
  • Di. 24.12., 05:10, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Di. 24.12., 05:15, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 05:15, Hamburg 1
    car port
  • Di. 24.12., 05:35, Motorvision TV
    Top Speed Classic
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2312054515 | 5