Frentzen: Irgendwann wird es schwierig für Formel 1
Heinz-Harald Frentzen
Bereits zu seiner aktiven Zeit in den 90er und Anfang der 2000er Jahren hat sich der Mönchengladbacher mit dem Thema E-Mobilität beschäftigt. Damals, von 1994 bis 2003, absolvierte der 51-Jährige 157 Rennen in der Königsklasse, feierte drei Siege und wurde 1997 Vizeweltmeister.
2008 trat er mehr oder weniger als Elektro-Pionier auf, als er bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring mit einem Hybrid Fahrzeug auf Basis des Gumpert Apollo an den Start ging. Er kann auch nicht verhehlen, dass ein wenig Genugtuung dabei ist, dass es diese Technik in den Motorsport geschafft hat.
Frentzen hat beim Thema E-Mobilität, auch im Motorsport, seine Erfahrungen gemacht. «Aus Marketing-Sicht ist es so, dass viele Firmen gern in Motorsport investieren würden. Aus umweltpolitischen Gründen halten sie ihr Sponsoring dann aber doch lieber zurück und konzentrieren sich auf Fußball oder Golf», sagte er der Abendzeitung.
Trotzdem hält er es «für realistisch», dass die Elektrorennserie die Königsklasse in absehbarer Zeit überholt.
Frentzen: «Schon jetzt rennen die Sponsoren den Formel-E-Teams die Bude ein.» Es gebe natürlich weiter die «alte Schule» bei den Fans, die lieber Formel 1 schauen, so Frentzen: «Das wird noch einige Jahre so bleiben. Viele Leute denken traditionell und verstehen die Formel E nicht. Aber irgendwann wird sich das ändern.»
«Letztlich entscheidet das Unternehmen, in welche Richtung es gehen will. Porsche, Audi, Mercedes, BMW, Jaguar haben sich für die Formel E entschieden. Irgendwann wird es schwierig für die Formel 1, dann fahren dort nur noch private Teams. Dann muss man sehen, ob die Fans weiter zu deren Rennen gehen. Aber das ist Zukunftsmusik, aktuell finde ich die Formel 1 noch attraktiver als die Formel E.»