Formel E: Wehrlein tröstet sich nach Drama mit Podium
Pascal Wehrlein
Ein Podiumsplatz als Trost: Pascal Wehrlein ist nach seinem verlorenen Sieg vom Samstag im neunten Saisonrennen der Formel E in Mexiko am Sonntag auf Platz zwei gefahren.
Der Deutsche, der am Vortag disqualifiziert wurde, musste nur Edoardo Mortara im Venturi den Vortritt lassen. Mit Mortara und Wehrlein auf das Podium fuhr Nick Cassidy im Virgin.
Für Wehrlein und Porsche zumindest ein wenig Genugtuung, nachdem am Samstag ein Formfehler für den Ausschluss gesorgt hatte. Porsche hat Einspruch gegen die Entscheidung eingelegt.
Rast holt zwei Punkte
In der Gesamtwertung wurde es wild, denn die Führungsgruppe erlebte ein desaströses Qualifying, sie mussten deshalb alle von weit hinten starten.
So zum Beispiel auch Rene Rast, der sich nach seinem zweiten Platz am Samstag auf Gesamtplatz vier geschoben hatte, am Sonntag aber vom letzten Startplatz aus ins Rennen gehen musste. Er fuhr als Zehnter und aufgrund der schnellsten Rennrunde zwei Punkte ein, er schob sich an Nyck de Vries vorbei, der im Mercedes nach einer Kollision leer ausging.
Rast ist mit 60 Zählern Vierter, punktgleich mit Antonio Felix da Costa, der Titelverteidiger war nach einem Crash leer ausgegangen. Ebenfalls 60 Punkte hat Mitch Evans (Jaguar), der Achter wurde.
Und Wehrlein? Der hat sich mit 54 Punkten auf Platz acht vorgearbeitet.
Die Führung übernahm Mortara mit seinem Sieg, er hat jetzt 72 Punkte auf dem Konto. Zweiter ist Robin Frijns mit 62 Zählern, auch er war ohne Punkte geblieben.
Maximilian Günther konnte im BMW als Siebter ebenfalls Punkte mitnehmen. Für Wehrleins Teamkollegen Andre Lotterer war als 17. nichts zu holen.
Rowland bleibt vorne
Beim Start musste Wehrlein einen Platz abgeben, er fiel hinter Rowland und Mortara auf Rang drei zurück. Lotterer und Günther konnten sich in der Anfangsphase nicht entscheidend verbessern, blieben auf den Plätzen neun und zehn. Auch Rast kam nicht vom Fleck, er lag auf Platz 23.
Wie schon am Samstag kam es auf ein gutes Timing beim Attack Mode an, da man bei der Aktivierung rund 3,3 Sekunden verlor. Polesetter Rowland aktivierte den Attack Mode mit mehr Power kurz nacheinander und brachte sich in eine gute Ausgangsposition, hatte aber früh Rückstand beim Energiemanagement.
25 Minuten vor Schluss übernahm Mortata die Führung vor Rowland und Wehrlein. Lotterer hatte sich nach vorne gearbeitet, fiel nach einem Fahrfehler aber wieder zurück auf Platz zehn. Es war einer von zahlreichen Zwischenfällen, Kollisionen und Unfällen im Mittelfeld, wo es reichlich wild zuging. Ein echtes Crash-Festival.
An der Spitze ging es etwas gesitteter zu, 20 Minuten vor dem Ende schnappte sich Wehrlein Rowland für Platz zwei. Mortara lag weiter in Führung, hinter dem Trio in Lauerstellung lagen Cassidy, Vergne und Dennis. Fortan bereitete Wehrlein einen Angriff auf Mortara vor, er setzte sich unmittelbar hinter den Venturi-Piloten. Für einen echten Angriff reichte es aber nicht mehr.
Reise zum «Big Apple»
Von Mexiko aus reist die Formel E nun nach New York zum nächsten Double Header. Im «Big Apple» stehen die Saisonrennen zehn und elf auf dem Programm. Ausgetragen werden die drei Trainings, zwei Qualifyings und zwei Rennen am 10. und 11. Jul.