Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Formel E nimmt Kurs auf Hollywood

Von Andreas Reiners
Die Formel E reist nach Kalifornien

Die Formel E reist nach Kalifornien

Von der Ostküste an die Westküste: Nach dem Auftritt in Miami vor gut zwei Wochen ist die Formel E am Samstag zu Gast in Kalifornien.

Mit dem sechsten Lauf in Long Beach startet die Serie für elektrisch angetriebene Formelautos in die zweite Saisonhälfte. Mittendrin im Kampf um Punkte und Pokale: Daniel Abt, Lucas di Grassi und ABT Sportsline.

Besonders Daniel Abt reist mit reichlich Rückenwind nach Long Beach. Nach mehreren starken Leistungen hat sich der Youngster beim vergangenen Rennen in Miami endlich mit einem dritten Platz belohnt und war damit in der Geschichte der Formel E der erste Deutsche auf dem Podium. Auch sein Teamkollege Lucas di Grassi, der zuvor schon drei Pokale geholt hatte, sammelte wichtige Punkte und liegt mit einem knappen Rückstand von sieben Zählern auf Rang zwei in der Gesamtwertung.

Der Long Beach ePrix wird vor einer traumhaften Kulisse ausgetragen: der 2,131 Kilometer lange Kurs liegt direkt am Pazifik, gut 30 Kilometer vom Stadtzentrum von Los Angeles entfernt. Sieben Kurven, darunter eine enge Haarnadel, gilt es zu bewältigen. In der Spitze erreichen die Formel-E-Autos gut 200 km/h, die ABT Piloten fuhren im Simulator Rundenzeiten von knapp unter einer Minute. Teile der Strecke entsprechen dem legendären Kurs, auf dem schon ChampCar-, IndyCar- und zwischen 1976 und 1983 auch Formel-1-Rennen ausgetragen wurden. Long Beach gilt als der berühmteste Stadtkurs in Nordamerika.

Die Zielsetzung für das Rennen vor den Toren von Los Angeles ist klar: Mit einer starken Mannschaftsleistung will ABT Sportsline die Tabellenspitze ins Visier nehmen – denn auch in der Teamwertung liegt die einzige deutsche Equipe hinter dem französischen Renault-Werksteam in Schlagdistanz auf dem zweiten Rang. Zuschauer in Deutschland verpassen nichts von der Action.

Sky überträgt das Rennen live in der Nacht von Samstag auf Sonntag ab 00:45 Uhr (MESZ). Wach bleiben lohnt sich, wie auch diese zwei Kuriositäten zeigen: Noch nie hat in dieser Saison der Polesitter das Rennen gewonnen. Und noch nie war der drei Runden vor Schluss Führende im Ziel auch der Sieger. Das gibt es nur in der Formel E.

Nach sechs Gastspielen in Asien sowie Nord- und Südamerika kommt die Formel E nach dem Rennen in Long Beach endlich auch nach Europa: Am 9. Mai starten die Piloten in den Straßen von Monaco, bevor dann am 23. Mai das Heimspiel von ABT Sportsline in Berlin ausgetragen wird.

Das sagen Teamchef und Fahrer

Hans-Jürgen Abt: Mit dem Rennen in Kalifornien starten wir in die zweite Hälfte der Saison. Unsere Bilanz fällt absolut positiv aus: Die Formel E hat sich binnen weniger Monate mit top organisierten Veranstaltungen, spannenden Rennen und vielen innovativen Aktivitäten einen ausgezeichneten Namen weit über die Motorsportszene hinaus gemacht. Dazu kann man den Verantwortlichen nur gratulieren. Wir freuen uns, mit unserem Team und unseren beiden Fahrern ein Teil dieser Familie zu sein. Und natürlich sind wir auch ein bisschen stolz darauf, in allen Wertungen ganz vorn mitzumischen. Von der Location her könnte Long Beach das Rennen in Miami sogar noch einmal toppen. Und auch wir wollen nachlegen: mehr Punkte, mehr Pokale – das ist unser ganz klares Ziel.

Daniel Abt (D, 22, #66): „Hollywood, Sunset Boulevard, Beverly Hills – das alles sind Begriffe, die für mich als USA-Fan natürlich toll klingen. Viel Zeit zum Sightseeing werden wir leider trotzdem nicht haben, denn wir kommen mit großen Zielen nach Long Beach. Ich hoffe, dass mit dem Podiumsplatz in Miami bei mir endlich der Knoten geplatzt ist und jetzt weitere gute Ergebnisse folgen. Die Vorbereitung im Simulator war wichtig und auch am Freitag und Samstag werden wir konzentriert unser Programm abarbeiten. Jeder im Team ist heiß auf den nächsten Pokal!

Lucas di Grassi (BR, 30, #11): Das Rennen in Miami hat einmal mehr gezeigt, wie eng es in der Formel E zugeht – aber genau das macht diese Serie ja so faszinierend. Ich habe wegen Temperaturproblemen an der Batterie meines Autos nur zwei Punkte geholt, bin aber optimistisch, dass wir in Kalifornien zurückschlagen werden. Unser Team ist perfekt eingespielt, alle Rädchen greifen ineinander und wir genießen die Arbeit zusammen. Long Beach hat einen großen Namen im Motorsport. Die Fans können sich auf ein spannendes Rennen an einem faszinierenden Ort freuen.

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