Bernd Diener dominierte das Rennen im Schwarmer Bruch
Bernd Diener war auf der staubigen Grasbahn in Schwarme in seinem Element
Das Grasbahnrennen in Schwarme war vom Veranstalter mit Martin Smolinski in der Klasse der Internationalen Solisten angekündigt, aber der Olchinger musste kurzfristig nach der Langbahn-Team-WM in Vechta nach Polen reisen, denn sein Club Zielona Gora bestand auf seinen Einsatz beim Speedway.
«Ich habe mit offenen Karten gespielt und gesagt, das da in Polen eine Veranstaltung ist», sagte Smolinski, «aber leider ist mein dänischer Teamkollege Nicki Pedersen nach seinen Rippenbrüchen nicht rechtzeitig fit geworden, so dass der Verein mich nominiert hat. Und das geht nun mal vor.»
Schwarmes Vorsitzender Marc Wessel reagierte noch in der Nacht in Vechta auf die Absage und überredete den Niederländer Theo Pijper am nächsten Tag auf dem Niedersachsenring zu fahren. Der gewann dann auch gleich seine ersten beiden Vorläufe, musste danach aber passen. Seine gebrochene Hand von Morizès hatte sich auf der ruckeligen Piste im Schwarmer Bruch wieder bemerkbar gemacht.
Einer, der glatte und ebene Pisten hasst, sich aber auf holperigem, schwierigem Geläuf eher sauwohl fühlt, machte die Pace in Schwarme. Die Rede ist von Bernd Diener. Der Gengenbacher machte von Anfang an deutlich, dass er der Mann ist, den es zu schlagen galt auf dieser schwierig zu befahrenen Grasbahn.
In seinen drei Vorläufen musste Diener nur Pijper einmal ziehen lassen. Ansonsten das gleiche Bild: Das Band schnellte hoch und der Oldie, der nicht immer wieder auf sein Alter angesprochen werden will, zog seine Bahn vorneweg und ließ die Konkurrenz im dichten Staubnebel die Fahrbahn suchen.
Vor dem Sieg im Finale holte sich der 60-Jährige noch schnell den Bahnrekord und war am Ende selbst überrascht über seine Vorstellung. «Toll, dass ich hier wieder gewonnen habe, aber meine Arme sind fast hin, die Strecke hat mich ganz schön gefordert.»
Am besten mithalten mit Diener konnte Jarno de Vries. Der rund 40 Jahre jüngere Niederländer fuhr im Finale auf Platz 2 und hatte in der Endabrechnung einen Zähler weniger auf seinem Konto als der Sieger.
Stephan Katt, langjähriger Clubfahrer des MSC Schwarme, wurde an seinem 40. Geburtstag Dritter. Nach einem Laufsieg, einem dritten und einem zweiten Platz war er direkt für den Endlauf qualifiziert. Ohne das letzte Risiko einzugehen, reichte es für Katt zu Platz 3 vor Mika Meijer (NL), Paul Cooper (GB) und dem Tschechen Martin Malek.
Besonders freute sich der Neuwittenbeker über die vielen Glückwünsche zu seinem runden Ehrentag. Sein Freund und Mechaniker Marco Hundsrucker drehte mit dem «Catman» in seinem Gespann unter viel Beifall der Fans eine Ehrenrunde mit Fahnen, Pyros und Musik.