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25. April 1999: Detlef Conradi stirbt in Celle

Von Rudi Hagen
Vor 21 Jahren, am 25. April 1999, stürzte Detlef Conradi beim Training zum Grasbahnrennen in Celle schwer. Der Garreler erlag noch auf der Bahn seinen schweren inneren Verletzungen.

Als Detlef Conradi vor 21 Jahren in der letzten Aprilwoche beim Training zum Grasbahnrennen auf dem Heidering in Scheuen bei Celle in den Tod raste, war er gerade mal 33 Jahre, acht Monate und 11 Tage alt. Der allseits beliebte A-Lizenz-Pilot aus Garrel im Landkreis Cloppenburg starb vor den Augen seiner Mutter, seiner Brüder, seiner Freundin, seines gesamten Teams und der vielen Besucherinnen und Besucher des Renntages, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben.

Detlef Conradi hatte noch so viel vor. Der Jawa-Zierk-Fahrer wollte vorrangig in die Weltspitze auf der Langbahn vordringen. Schon 1993 hatte er das Langbahn-WM-Finale nur knapp verpasst.

In der Speedway-Bundesliga fuhr er damals für den SC Neuenknick, aber seine große Leidenschaft galt der Gras- und Sandbahn. Auf seiner Heimbahn in Cloppenburg, der damaligen schnellen Grasbahn an der Friesoyther Straße, fuhr er 1994 beim Europameisterschaftsfinale auf Platz 6.

Schon damals hatte sich Detlef Conradi Unterstützung in Form eines Fitnesstrainers geholt. Der Oldenburger Sportpädagoge Nils Stolle, ehemaliger Basketballer und Co-Trainer vom Zweitligisten Oldenburger Turnerbund (heute EWE Baskets Oldenburg) entwarf für ihn einen Drei-Jahres-Plan, wie es weiter nach vorne auf der Langbahn gehen könnte. Dazu entwarf er Trainingspläne für die körperliche und mentale Fitness seines Schützlings. Auch Egon Müller und später auch Simon Wigg kümmerten sich um Detlef Conradi und gaben ihm Tipps zur Verbesserung seiner Leistung auf der Bahn.

Daraufhin wurde er Deutscher Vizemeister auf der Grasbahn und der unvergessene Simon Wigg nannte ihn anerkennend «rocket Conradi». Im Jahr 1995 wollte Conradi es ins WM-Finale in Scheeßel schaffen. «Wenn ich das schaffe, dann will ich auch Weltmeister werden», so sagte er mir damals.

Doch er hatte Pech. In Moorwinkelsdamm stürzte Conradi im 13. Rennen des Tages schwer und erlitt, nachdem er mit Vollgas in die Planke geknallt war, eine Absplitterung am vierten Lendenwirbel. Damit war die Saison für ihn vorbei, aber die Betreuung seines jüngeren Bruders Frank in der B-Lizenz ließ er sich nicht nehmen.

Nach fast einem Jahr Pause saß Detlef Conradi beim Ostertraining in Neuenknick zum ersten Mal wieder auf dem Motorrad, aber er war damals enttäuscht. «Nach der langen Pause hat überhaupt nichts geklappt, ich habe mich wie ein Anfänger gefühlt.»

1997 nahm der Garreler an der Australien-Speedway-Tour 1 teil, aber drei explodierte Motoren und eine übersehene «Fußangel» in seinem Handyvertrag brachten ihm ein Minus von mehr als 20.000 DM ein. Der Saisonauftakt im April 1997 in Celle mit zwei spektakulären Stürzen und zwei demolierten Motorräder war ebenfalls ernüchternd.

Und nur eine Woche später wurde Conradi bei der WM-Qualifikation in Abingdon (GB) im Training von einem Konkurrenten überrollt, mit der Folge eines verschobenen Wirbels . Damit war auch der Traum vom WM-Lauf im heimischen Cloppenburg geplatzt.

Bei Detlef Conradi machten sich Selbstzweifel breit. Erst der Besuch seines australischen Freundes Wayne «Burger» Baxter baute ihn dann wieder auf. Der Lohn folgte auf dem Fuße. In Lüdinghausen wurde er Vierter der Deutschen Meisterschaft nach einem Stechen gegen Robert Barth.

1998 schien endgültig wieder alles gut zu werden. Er konnte sich für die Langbahn-WM qualifizieren, blieb aber ohne Punkt und erreichte Platz 17. Bei seinem Heimrennen in Cloppenburg belegte Conradi in der Saison beim 48. Grasbahnrennen Platz 3 hinter Robert Barth und Kelvin Tatum und siegte im Lauf um den Bahnrekord.

Am 25. April 1999 ereilte Detlef Conradi in Celle sein Schicksal.

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