Langbahn: Bernd Diener hängt Stahlschuh an den Nagel
Bernd Diener (63) tritt zurück
In Gengenbach bei Offenburg, der Nachbargemeinde von Berghaupten, wurde Bernd Diener am 19. Juni 1959 geboren und kam wie seine Brüder Ludwig, Hubert, Heinrich und Walter (in Schwarme tödlich verunglückt) zum Bahnsport. Auf seiner Heimbahn gab Bernd am vergangenen Wochenende seinen Rücktritt bekannt, er wird nach seinem Oberschenkelbruch im Vorjahr im GP-Challenge in Pardubitz nicht mehr auf die Bahn zurückkehren. Diener machte dies ohne große Show und ohne Getöse am Mikrofon, auf ein Abschiedsrennen verzichtet er.
Seine größten Erfolge feierte der inzwischen 63-Jährige Ende der 1990er-Jahre sowie im ersten Jahrzehnt der 2000er. 1986 stand Diener erstmals in einem Weltfinale und beendete dieses in Pfarrkirchen auf dem siebten Rang. Zehn Jahre später, bei seiner sechsten Finalteilnahme, beim letzten Eintagesfinale der Geschichte, feierte er in Herxheim seinen größten Erfolg. Der Schwarzwälder ging mit einem Punkt Rückstand auf Gerd Riss in den Endlauf und hätte mit einem Sieg über den Schwaben ein Stechen um den WM-Titel erzwingen können. Doch Riss war an diesem Tag unbezwingbar, Diener freute sich auch über Silber.
Weitere Erfolge ließ der Badener mit WM-Bronze 2004, zwei Mannschafts-WM-Titeln in den Jahren 2008 und 2012 sowie dem Gewinn der Grasbahn-Europameisterschaft 1999 folgen. Die deutsche Langbahn-Meisterschaft gewann Diener im Jahr 2000 in Scheeßel. Im Langbahn-GP sowie der Grasbahn-EM und der Deutschen Langbahnmeisterschaft errang er weitere Platzierungen auf dem Siegerpodest und gewann in Deutschland mehrere Gold- und Silberhelme sowie prestigeträchtige Trophäen wie die «Silberne Rose» der Stadt Zweibrücken, den «Goldenen Fasan» in Klein-Krotzenburg und die Norddeutsche Bahnmeisterschaft.
Diener war nie ein Mann der Show und großen Worte, dafür bis zuletzt einer der fittesten und schnellsten Langbahnfahrer, die wir in Deutschland hatten. SPEEDWEEK.com wünscht dem Schwarzwälder alles Gute für den Bahnsport-Ruhestand.