Hundsrucker/Balz sind perfekt für die EM gerüstet
Marco Hundsrucker und Nicole Balz (links) fuhren zweimal aufs Podest
«Zu dieser Bahn habe ich ein zwiespältiges Verhältnis», verriet Marco Hundsrucker vor dem Finallauf der Deutschen Seitenwagen-Meisterschaft in Hertingen. Die badische Bahn gehört nicht zu den Lieblingsstrecken des Niederbayern. Aber bereits im ersten Vorlauf räumte man alle Zweifel aus dem Weg. Bis auf einen Ausrutscher im letzten Vorlauf fuhren Hundsrucker und Balz eine starke Vorrunde. «Im letzten Vorlauf hatte ich einen Aufsteiger am Start», in dessen Folge er einige Punkte abgeben musste. Trotzdem konnte das Duo mit 13 Zählern hinter Venus (14) als Zweitplatzierte ins Finale einziehen.
Die Finalaufstellung gestaltete sich wie folgt: innen Kunert, dann Hundsrucker und Venus, eingezwickt von den Brandhofer-Brüdern. Den besten Start erwischten die beiden Niederbayern Venus und Hundsrucker, beim Einbiegen in die Bergaufkurve fehlte Letzterem nur ein Wimpernschlag, um in Führung zu gehen. «Bis ich in den zweiten Gang schaltete, war ich ganz knapp vor Markus Venus. Leider konnte ich das nicht in eine Führung umsetzen. Ich bin aber mit meinem zweiten Vizetitel bei einer Deutschen Meisterschaft sehr zufrieden.»
Keine Zeit zum Feiern
Zeit, um den zweiten Platz zu feiern, gab es nicht. Es blieben lediglich 13 Stunden, um am folgenden Tag beim «Masters of Sidecars» im niederländischen Eenrum an den Start zu gehen, 800 Kilometer Anreise inklusive. Dort angekommen konnten Marco Hundsrucker und Nicky Balz das bis dahin erfolgreiche Wochenende fortsetzen.
Regen und eine völlig durchnässte Grasbahn prägten den ersten Eindruck bei der Ankunft in Eenrum. Mit eineinhalbstündiger Verspätung konnte dann doch auf einer den Umständen entsprechend guten Bahn das Training durchgeführt werden. Hier qualifizierten sich Marco Hundsrucker und Nicole Balz für den Bahnrekord, an dem die vier Zeitschnellsten teilnahmen. Venus und Hundsrucker fuhren die besten Zeiten auf der fliegenden Runde und verfehlten den bestehenden Bahnrekord von Sven Holstein, der von ihm 2011 unter ungleich besseren Bedingungen aufgestellt wurde, nur um einen Wimpernschlag.
In den vier Vorläufen punktete Hundsrucker konstant und gab im sehr starken Startfeld lediglich drei Punkte ab. Im Finale, welches das gemischte Doppel mit 17 Punkten hinter Matthijssen und Venus (je 19) erreichte, kreuzten sie als Zweite die Linie und belegte innerhalb 24 Stunden ein weiteres Mal den zweiten Platz in der Endabrechnung.
«Das war ein anstrengendes aber tolles Wochenende», resümierte der Routinier. «Die letzten beiden Wochen geben uns Motivation und Schub für die Europameisterschaft. Ich denke, dass wir für die EM-Qualifikation am kommenden Samstag in Bad Hersfeld gut gerüstet sind.»