William Matthijssen: Hört der Champion wirklich auf?
Gibt es das Duo William Matthijssen/Sandra Mollema wie hier in Rastede auch in der Saison 2020 noch?
Schon zu Beginn der Saison 2018 gab William Matthijssen SPEEDWEEK.com kurze Einblicke in seine Gemütslage. «Es macht auch Spaß mit der Familie etwas zusammen zu unternehmen», sagte der Niederländer damals, «mein Sohn hat mit Speedway und Motocross angefangen und die Zeit zur Betreuung will ich mir gerne nehmen.»
Aber Matthijssen fuhr die Saison 2018 und auch die Saison 2019 noch. Zusammen mit Beifahrerin Sandra Mollema holte er zuletzt seine niederländischen Meisterschaft Nummer 19 und seinen siebten Europameisterschaftstitel.
Doch da war auch der Trainingssturz in Vechta. Nach einer Kollision mit ihren Landsleuten Holstein/van Dijk mussten Matthijssen/Mollema für das Flutlichtrennen passen. Die schwerste Verletzung der 31-jährigen aus Stedum war ein gebrochener Fuß, der auch jetzt noch nicht verheilt ist. Ansonsten hatte sie noch Glück im Unglück gehabt. Bei Matthjssen selbst wurden zwei Tage danach Brüche im linken Unterarm und in den Handwurzelknochen diagnostiziert.
Ich weiß nicht, ob ich in der nächsten Saison noch fahren werde», sagte der 42-Jährige aus Alteveer in der Provinz Groningen jetzt am Rande des Flutlichtrennens in Dohren, «und wenn ich fahre, dann nur mit Sandra. Ich weiß auch noch nicht, ob sie weiterfahren will. Ich bin auch gar nicht mehr so heiß auf die Rennen wie früher, denn ich bin jetzt schon so lange Zeit dabei in dem Sport und habe so viele Titel gewonnen.»
Als er das sagte, schaute William Matthijssen zu seinem Sohn Lester hinüber. Der Zehnjährige, der bei der Fahrervorstellung auf den Bahnen immer bei seinem Vater und Sandra mit im Boot sitzt und auch bei den Siegerehrungen mit auf das Podest steigt, ist selbst schon im Bahnsport aktiv. «Ja, er fährt jetzt mit einer 125ccm-Maschine Speedway und macht das auch schon recht ordentlich», strahlte ein sichtlich stolzer Papa.
Den Sohnemann will William Matthijssen zusammen mit seiner Frau Gea demnächst noch mehr unterstützen. «Ja, ich will mich noch mehr um ihn kümmern. Aber wenn ich selbst fahren muss, bleibt da eigentlich keine richtige Zeit dafür. Wir werden über den Winter sehen, was wird.»