Formel 1: Funk-Rätsel um Frontflügel

Uithuizen-Skandal: Fehlentscheidungen des Schiris

Von Rudi Hagen
B-Finale Runde 1: Meier/Siebert vor Brandhofer/Mollema, Detz/Portijk und Godden/Smith

B-Finale Runde 1: Meier/Siebert vor Brandhofer/Mollema, Detz/Portijk und Godden/Smith

Das EM-Finale der Gespanne in Uithuizen (NL) war ultraspannend, mit sagenhaft aufregenden Läufen. Aber Fehlentscheidungen des Schiedsrichters trübten den Abend. Auch andere Offizielle duckten sich weg.

Das Grasbahn-Europameisterschaftsfinale in der Seitenwagenklasse war vom ausrichtenden Club M.A.C. t’ Hogeland Uithuizen super vorbereitet worden. Die Bahndienste gingen relativ zügig über die Bühne und das Publikum sah rasanten Bahnsport.

Markus Venus und Beifahrer Markus Eibl vom RSC Pfarrkirchen waren das überragende Team bei diesem spektakulären Flutlichtrennen und holten sich absolut verdientermaßen ungeschlagen den EM-Titel. Vize-Europameister wurden die Briten Mitchel Godden/Paul Smith vor Guillaume und Baptiste Comblon aus Frankreich.

Manuel Meier und seine junge Beifahrerin Lena Siebert, die das B-Finale sicher gewonnen hatten, mussten mit dem undankbaren vierten Platz vorlieb nehmen. Sie hatten vor allem im Lauf 6 und im abschließenden A-Finale unter mehreren äußerst unfairen Attacken der Franzosen Comblon zu leiden, die vom deutschen FIM-Schiedsrichter Heiko Zeiter vom MSC Zweibrücken alle nicht geahndet wurden. Über diese Sache wird noch zu reden sein. Ein Bericht folgt morgen hier auf SPEEDWEEK.com.

Für ein anderes Team kam das Aus im B-Finale. Die Rede ist von den Europameistern des Vorjahres, Markus Brandhofer und Beifahrerin Sandra Mollema. Nach vier zweiten Plätzen in den Vorläufen und acht Punkten mussten der Gaißacher und seine niederländische Beifahrerin in diesen schon von vornherein gefährlich anmutenden Ausscheidungslauf. Nur die beiden ersten Teams konnten sich für das A-Finale qualifizieren. Heiße Kämpfe waren vorprogrammiert.

Dann ging das Startband hoch. Meier/Siebert in Turn 1 vorne, dahinter die Niederländer Wilfred Detz/Bridget Portijk, Brandhofer/Mollema und hintendran die schwach gestarteten Godden/Smith. Dann ging es drunter und drüber, es gab nur eine Konstante, in Führung blieb bis zum Schluss das Team vom MSC Berghaupten. Hinter Meier/Siebert reihten sich in Runde 2 Brandhofer/Mollema ein, die gleichfalls ein bärenstarkes Rennen fuhren.

In der dritten Runde nahm das Verhängnis seinen Lauf für die bis dahin noch amtierenden Europameister. Auf der Gegengeraden hatten sich die Briten an Detz/Portijk, die vorher einen Fahrfehler eingebaut hatten, auf Position 3 vorgekämpft und packten spätestens jetzt die Brechstange aus.

Meier/Siebert vorne, dahinter Brandhofer/Mollema, die jetzt von Godden/Smith beim Überholversuch klar abrasiert wurden. Die Briten hatten, von hinten kommend, die Linie der Konkurrenten um den Finaleinzug gekreuzt und ihnen dabei das Vorderrad ausgehebelt. Markus Brandhofer konnte gerade noch einen Überschlag vermeiden, rollte aber mit Speed in die Bande, worauf seine Beifahrerin aus dem Boot kullerte.

Welche Entscheidung traf der Schiedsrichter? Disqualifikation für das deutsch-niederländische Duo als Abbruchverursacher. Das war ein Hammer. Proteste nutzten nichts, auch keiner der anwesenden Funktionäre griff ein.

Schaut man sich die Videos von dem Vorfall an, konnte es nur eine Entscheidung geben: Godden/Smith mussten disqualifiziert werden. Was der Referee aus seinem kleinen Türmchen gesehen hat, wurde nicht bekannt. Vielleicht hätte er sagen können, er hätte es nicht genau gesehen (was wahrscheinlich ist) und damit Restart mit allen vier Teams.

Aber so bleibt ein ganz bitterer Nachgeschmack. Markus Brandhofer und Sandra Mollema und ihr ganzes Team waren die Gelackmeierten. Ein VAR wie beim Fußball wäre an dieser Stelle nützlich gewesen. Vielleicht sollte man bei solch wichtigen Rennen auch offizielle Videoaufnahmen machen, die sofort abrufbar wären und zu richtigen Entscheidungen beitragen könnten.

Ergebnis Grasbahn-EM-Finale Gespanne, Uithuizen (NL):

1. Markus Venus/Markus Eibl (D), 12 Vorlaufpunkte. 2. Mitchel Godden/Paul Smith (GB), 10. 3. Guillaume Comblon/Baptiste Comblon (F), 10. 4. Manuel Meier/Lena Siebert (D), 9. 5. Wilfred Detz/Bridget Portijk (NL), 8. 6. Markus Brandhofer/Sandra Mollema (D/NL), 8. 7. Imanuel Schramm/Nadin Löffler (D), 4. 8. Raphael San Millan/Benedikt Zapf (D), 4. 9. Oliver Möller/Sindy Viragós (D),3. 10. Josh Goodwin/Scott Goodwin (GB), 2. 11. Remi Valladon/Desiree Holstein (F/D), 2. 12. Klaas Kregel/Benjamin Gregoire (NL/F), 0. Res. Mike Frederiksen/Jette Maersk (DK). Res. Jordan Smith/Joe Page (GB)

C-Finale: 1. Schramm/Löffler, 2. San Millan/Zapf, 3. Möller/Viragos, 4. Goodwin/Goodwin
B-Finale: 1. Meier/Siebert, 2. Godden/Smith, 3. Detz/Portijk, 4. Brandhofer/Mollema (d)
A-Finale: 1. Venus/Eibl, 2. Godden/Smith, 3. Comblon/Comblon, 4. Meier/Siebert

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