IDM Reglement 2022 – Erste Hinweise
Änderungen für die IDM Superbike
«As soon as possible», kurz asap, wird immer wieder gerne als flotte Antwort genommen, wenn die Zeit drängt und man mit der schnellstmöglichen Erledigung rechnet. Auch Normann Broy, Serienmanager unter anderem der IDM, antwortete erst im Januar und dann im Februar auf die Frage nach der Veröffentlichung des Reglements mit eben jedem asap. Veröffentlicht wurde aktuell noch nichts, aber in einem Rundschreiben des Promoters wurden jetzt erste Änderungspläne bekanntgegeben.
Der eine oder andere drängelnde Anruf von Teamchefs oder selbstschraubenden Fahrern dürfte in den letzten Wochen bei Broy eingegangen sein. Denn die ersten Testfahrten wurden bereits absolviert, wie bei Florian Alt, oder stehen kurz bevor wie bei Markus Reiterberger und dem kompletten BMW-Team. «Was sollen wir testen, wenn wir nicht wissen, was für 2022 geplant ist», raufte sich einer der Beteiligten bereits Anfang Januar die Haare.
Inzwischen kommt Licht ins Dunkel. «Das technische Reglement für die Soloklassen wird folgen», heißt es beim Promoter. «Die genauen Formulierungen für die einzelnen Bereiche sind noch in Arbeit. In der IDM Superbike sind die zu erwartenden Änderungen richtungsweisend und betreffen die Gabel, die Federbeinumlenkung, bestimmte Motorteile und die Elektronik.»
DIe Änderungen
In der IDM Supberike wird es ab der Saison 2022 möglich sein, statt der Original-Gabel alternativ auch Gabeln von IDM-Serienpartnern einzusetzen. Der Kaufpreis ist allerdings gedeckelt. Eine einsatzbereite Gabel darf inklusive aller notwendigen Adapter maximal 5.000 Euro netto kosten und muss für alle in der IDM Superbike (permanent) eingesetzten Motorradmodelle verfügbar sein.
Ebenso werden Gabelbrücken von IDM-Serienpartnern zulässig sein, vorausgesetzt, dass sie im Handel den Preis von 1.500 Euro netto nicht übersteigen und mit dem jeweiligen Serienoffset des Motorrads verbaut werden können. Das erspart einen Teil der Testarbeit. Da die Preisdeckel auf Serienpreisniveau liegen, werden lediglich Alternativen zur Originalgabel zugelassen.
Beim Thema Fahrwerk wurde die lange geführte Diskussion über die Schwinge an der Yamaha Typ RN65 beendet. An dem unter dem Namen YZF-R1 bekannten Modell darf ein genau fixierter, für den Rennsporteinsatz bereits vom Hersteller markierter Bereich des Radachsschlitzes geöffnet werden. Durch die Verlängerung des Radstands wird mehr Stabilität erreicht.
Für alle Modelle in der IDM Superbike ist die Federbeinumlenkung mit ihren Zugstreben und Lagern frei wählbar. Hier sind entweder Kit-Teile des jeweiligen Herstellers zu verwenden oder der IDM Technik-Kommission ist alternativ ein Herstellernachweis samt technischer Zeichnung vorzulegen.
Im Motor der IDM Superbikes dürfen zukünftig die Ansaugtrichter nach eigenem Ermessen ausgesucht werden. Erlaubt sind auch Kit-Nockenwellen des jeweiligen Motorradherstellers, einschließlich der dazugehörigen Ventilfedern, Teller und Keile. Unzulässig sein soll nach jetzigem Stand das Umprogrammieren („Flashen“) der Serien-ECU (Engine Control Unit). Dieses Motorsteuergerät regelt, steuert und kontrolliert wichtige Funktionen der Drosselklappensteuerung über die Motorbremse bis hin zu den Einspritz- und Zündungskennfeldern. Mit einem Flash, also der Direktprogrammierung des Steuergerätes, ließen sich Serieneinstellungen verändern. Ab jetzt ist aber nur noch die Kit Elektronik des jeweiligen Herstellers erlaubt.
In der IDM Supersport, vorher IDM Supersport 600, bleibt alles wie 2021, bis auf die Zulassung von „Supersport Next Generation“-Motorrädern wie in der WM 2022. Aber vorerst nur für Gaststarts, sofern nicht die entsprechenden Marken den IDM-Pool erweitern.
Eine wichtige Neuerung für die Sicherheit der Fahrerinnen und Fahrer gilt ab sofort für alle IDM-Soloklassen. In IDM Superbike, IDM Supersport und IDM Supersport 300 sind ausschließlich Lederkombis mit Airbag sowie handelsübliche, elektronische Airbagwesten zugelassen.
IDM-Kalender 2022
06.05. – 08.05. Lausitzring
20.05. – 22.05. Oschersleben
24.06. – 26.06. Most (CZ)
22.07. – 24.07. Schleizer Dreieck
12.08. – 14.08. Assen (NL)
02.09. – 04.09. Red Bull Ring (A)
23.09. – 25.09. Hockenheim