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Dominic Schmitter: Tourguide Lausitzring 2022

Von Dominic Schmitter und Esther Babel
Dominic Schmitter in der IDM Superbike 2020

Dominic Schmitter in der IDM Superbike 2020

Der Schweizer hat im Vorjahr zeitenweise persönlich die Tabelle der IDM SBK angeführt. Inzwischen ist er vom aktiven Sport zurückgetreten und erklärt als SPEEDWEEK.com-Experte, wo es in der IDM lang geht.

Persönlich greift Dominic Schmitter nicht mehr ins IDM-Geschehen ein, gehörte aber bis zu seinem Rücktritt 2021 zu einem der Piloten, die stets mit der Spitze ihre Runden in der IDM drehten. In der IDM Superbike schaffte er es 2020 bis auf den dritten Schlussrang der Meisterschaft und ist damit in dieser Klasse der erfolgreichste Schweizer. Im Jahr 2022 kurvt er nicht mehr selbst um die IDM-Strecken, erklärt aber als SPEEDWEEK.com-Experte vor jedem Rennen, wo es lang geht. Am kommenden Wochenende geht es mit der Saison 2022 auf dem Lausitzring los.

SPEEDWEEK.com: Wer ist dein Superbike-Favorit 2022?

Dominic Schmitter: «Mein Favorit ist Florian Alt. Das Team Wilbers und Florian haben im Winter super Tests gehabt und ich denke, dass niemand so hungrig auf den Meistertitel ist wie er. Ich erwarte einen spitzen Kampf mit Reiti und Alt auf fast jeder Rennstrecke.»

Was fällt dir als erstes ein, wenn du ‚Lausitzring‘ hörst?

«Als erstes denke ich direkt an den Saisonauftakt. Der zweite Gedanke ist dann der Regen und die kühlen Temperaturen in der Nacht so wie früh am Morgen.»

Was geht da gar nicht?

«Die Plätze für unsere Zuschauer. Es gibt zwar Tribünen, aber von denen kann man das Renngeschehen kaum mitverfolgen. Es wäre mega, wenn man als Zuschauer die Möglichkeit hätte, mehr Race-Action zu sehen. Aber das Team rund um IDM-Serienmanager Norman Broy gibt alles mit dem aufwendigen Livestream.»

Was muss man am Lausitzring unbedingt beachten?

«Als Fahrer die Mauer, welche unmittelbar in der letzten Kurve ist. Wir hatten Glück, dass bis jetzt noch niemand dort reingeprallt ist. Als Zuschauer, den Livestream und die Startzeiten.»

Die heikelste Stelle?

«Nur die Mauer in der letzten Kurve. Ansonsten ist der Lausitzring eine mega Rennstrecke, die alles hat, was es für spannende Rennen braucht.»

Das Strecken-Highlight?

Das Stecken Highlight ist die drittletzte Kurve. Dort kann man jeden Fahrer mit einem Blockpass überholen, ohne dass er einen Konter machen kann.»

Das Drumherum?

«Lausitzring ist so eine schöne Strecke und hat auch eine super Infrastruktur. Das einzige, was mich immer gestört hat, waren die vielen Bodenwellen. Aber die muss man einfach ausblenden. Denn das Layout an sich ist einzigartig und macht Spass.»

Du biegst als Zweiter im Windschatten des Führenden in die letzte Runde des Rennens ein. Was tust du?

«Leider war ich im Lausitzring noch nie Zweiter. Aber als ich im Jahr 2020 Sechster war, sah ich Platz 4 vor mir. Das wurde auch super mit dem Livestream aufgezeichnet. In solchen Situationen dachte ich gar nie ans Scheitern, sondern wusste genau, wo und wie ich die anderen Fahrer überholen kann. Das hat dann auch geklappt. Also gibt es nur eins, was man macht, wenn man Zweiter ist. Überholen und zwar so, dass der andere Fahrer keinen Konter machen kann.»

Wer ist dort dein Superbike-Favorit?

«Am Lausitzring denke ich, dass Markus Reiterberger der Favorit sein wird. Er war so oft auf dieser Rennstrecke wie kein anderer.»

Deine persönliche Erinnerung an die Strecke?

«Das ist zugleich auch die schönste. Als wir mit der Moto3 dort waren. Damals gab es nur Zweitakter und es war ein so großes Feld, dass wir uns qualifizieren mussten. Ansonsten hätten wir wieder nachhause fahren müssen. Ich war so nervös bei diesem über 55 Mann großen Teilnehmerfeld. Unsere Moto 3 war auch das erste in Europa zu dieser Zeit. Mit einem Honda Motocross Motor der nur 5 Gänge hatte und mit ca. 32 PS war es zusätzlich noch schwieriger. Wir waren immer weit hinten in den Trainings. So weit, dass es nicht gereicht hätte. Zum Quali sagte mein Vater zu mir: «schau Domi, du musst einfach Spass haben, wenn es nicht klappt, können wir ja auch die Rennen am Rennsonntag genießen.» Dieser Satz hat mich innerlich so angespornt, dass ich dann im Quali den letzten Platz für die Rennen einfahren konnte. War glaube ich Platz 45 von 55 Teilnehmer. Wir haben diesen Platz wie einen Sieg gefeiert, denn unser Motorrad war sehr unterlegen. Die schnellsten Bikes hatten bis zu 16 PS mehr und das ist eine Welt. Die restliche Saison wurden wir dann immer besser und besser.»

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