Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wer darf bei der IDM onboard filmen und wer nicht

Von Esther Babel
Matthias Betz weiß, wie Social Media geht

Matthias Betz weiß, wie Social Media geht

In Zeiten von Social-Media-Kanälen, immer ausgereifteren Handys und Kameras für Jedermann steigen die Wünsche nach der Produktion von eigenem „Content“. Doch es gibt Spielregeln und Rahmenbedingungen.

Wer heutzutage seinen Motorradsport über Sponsoren finanzieren muss und möchte, kommt um ein Mindestmaß an Öffentlichkeitsarbeit nicht herum. Sei es die klassische Pressearbeit oder die Versorgung seiner Fans über die Plattformen wie Facebook, Instagram oder YouTube. Da das schmale Budget oft für die elementare Dingen wie Ersatzteile und Reisekosten benötigt werden, heißt es bei der Produktion von Inhalten aller Art in der Regel ‚Selbermachen‘.

Auch bei der IDM gibt es dafür Regeln. Zumindest was Onboard-Aufnahmen angeht. Laut Artikel 9 der IDM-Prädikatsbestimmungen sind nur Onboard-Kameras erlaubt, die vom Serienorganisator genehmigt werden. In der Saison 2022 werden Onboard-Kameras in den freien Trainings für alle Fahrer pauschal genehmigt. Die ordnungsgemäße Anbringung muss bei der technischen Abnahme verifiziert werden. Am Freitag darf man also seine Kamera aufzeichnen lassen, was das Zeug hält. Voraussetzung ist lediglich die ordnungsgemäße Anbringung, welche durch die technischen Kommissare überprüft wird, damit nicht plötzlich Kameras oder Teile davon durch die Gegend fliegen und andere Teilnehmer gefährden.

Ab dem erste Zeittraining, auch schon ab Freitag je nach Zeitplan, bis zum Ende der Veranstaltung sind keine Kameras mehr erlaubt, ist in den IDM-Spielregeln zu lesen. Ausgenommen hiervon sind Onboard-Kameras, die vom Produzenten des Livestreams eingesetzt werden. Bei der IDM 2022 ist dies wie gehabt die Mannschaft von Radio Viktoria. Das dabei aufgezeichnete Videomaterial wird dem entsprechenden Fahrer bei Bedarf nach Ende der Veranstaltung zur Verfügung gestellt. Somit sind Anfragen an den Serienorganisator zur Benutzung einer Onboard-Kamera nicht mehr erforderlich.

Da nicht jeder Teilnehmer von den Kameras der durch den Promoter engagierten Firma erfasst wird, müssen sich viele Fahrer mit dem eigenen Freitagsmaterial begnügen. Aber keine Regel ohne Ausnahme. «Meddes ist hierbei die einzige Ausnahme», erklärt der IDM-Promoter auf Anfrage. «Er gehört mit zum Media-Team und trägt die Kamera für Aufnahmen, die genutzt werden, um den Pro Superstock Cup zu promoten. Seine Kamera und die Kameras von Radio Viktoria sind die einzigen Kameras, die nach den freien Trainings an den Bikes erlaubt sind.»

Hinter dem Namen Meddes und der Startnummer 55 verbirgt sich Cup-Neueinsteiger Matthias Betz. Der vom Team HRP unterstützte Honda-Pilot wartet mit beeindruckenden Zahlen auf. Auf YouTube haben 181.000 Menschen seinen Kanal abonniert. Am 20.5.2022 stellte er ein professionell gestaltetes Video, inklusive der eigenen Onboard-Aufnahmen ein, das bis zum 13.6.2022 ganze 87.477 Mal angeschaut wurde. Auf Instagram folgen im mehr als 150.000 Menschen und bei Facebook zählt er 669.000 Anhänger. Zahlen von denen die IDM als Ganzes und ihre Fahrer nur träumen können. Die IDM selbst zählt auf Facebook gut 15.000 Anhänger, bei Instagram sind es nicht ganz so viele. Den Live-Stream von den Sonntagsrennen am Lausitzring haben bis Mitte Juni 34.000 Menschen gesehen.

«Ich benötige wohl eine größere Reichweite, damit ich gleichbehandelt werde, wie alle anderen», meint ein Fahrer-Kollege augenzwinkernd, dem eigenen Aufnahmen bei Qualis und Rennen verwehrt wurden. Der einzige Wermutstropfen beim IDM-Medien-Mitarbeiter-Verkaufsschlager von Matthias Betz: Es fällt weder das Wort IDM noch das Wort Pro Superstock Cup.

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