IDM-Piloten im Krankenstand
Dass es mal zu einem Sturz kommt, kommt vor. Doch in den letzten Monaten häuften sich die schlechten Nachrichten. Toni Finsterbusch, Jan Mohr, Vladimir Leonov und Thomas Gradinger erwischte es auf dem Schleizer Dreieck, Julian Puffe in Assen. Auch Marco Fetz hatte in Assen Pech, allerdings schon im Vorjahr.
Thomas Gradinger hat noch langen Weg vor sich
Für Thomas Gradinger ist die Saison 2022 auch nach dem Finale nicht abgeschlossen. Der Supersportler vom Team Eder Racing ist noch lange mit seinen Verletzungen beschäftigt, bevor er im nächsten Jahr wieder Motorrad fahren kann. Den 26-jährigen Yamaha-Fahrer hatte das Pech 2022 mehrfach ereilt. Zuerst brach er sich bei einem Sturz in Oschersleben die Speiche in der rechten Hand. In Schleiz verletzte sich der zu den Titelfavoriten gehörende Oberösterreicher an der Schulter und er brach sich drei Brustwirbel. Nach dem Hockenheim-Finale, das er als Zuschauer in der Box des Teams erleben wird, stehen weitere Operationen an. «Am Rücken und an der Hand werden Stäbe, Schrauben und Platten entfernt», erklärte er vorab auf idm.de. Der Plan, sich in der IDM neu zu stärken, um danach wieder in die Supersport-Weltmeisterschaft aufsteigen zu können, liegt auf Eis. «Jetzt ist es, wie es ist, das kann ich nicht ändern», erklärte er weiter. «Der Plan ist manchmal nicht realisierbar. Da muss man sich anpassen. Ich gehe aber davon aus, dass ich nächstes Jahr mit Eder Racing weitermache. Aber ich muss erstmal sehen, wann ich wieder aufs Motorrad komme und wie das dann ausschaut. Es war ja keine kleine Verletzung an meinem Rücken.» Laut der behandelnden Ärzte habe Gradinger ‚ein Riesenschwein gehabt‘, dass er jetzt nicht im Rollstuhl sitzt. Das hat Spuren bei ihm hinterlassen. «Zwei Tage lang habe ich das Motorradfahren sogar hinterfragt», offenbart Gradinger, «dann war das wieder vorbei. Ohne geht es nicht. Ich habe jetzt aber mehr Freude an manchen Dingen und die Wertschätzungen haben sich geändert. Ich kann mich nicht beschweren, wenn ich mal auf Krücken geh.» (Qielle: idm.de)
Julian Puffe wusste sofort Bescheid
«Ich hatte in Assen beim Sturz ja sofort gemerkt, dass in meinem Bein etwas ziemlich gebrochen war», schildert Julian Puffe, IDM Superbike-Pilot vom Team GERT56 . «Mir war da schon auch klar, dass meine Saison gelaufen war, als ich das erste Mal auftreten wollte und gesehen habe, wie mein Fuß so steht. Es war wirklich ein sehr komplizierter Bruch, Schien-Waden-Bein gebrochen, etc. Ich habe jetzt eine Platte und ganz viele Schrauben drin – jeder Arzt hat bis jetzt gesagt, dass es einige Zeit dauern wird. Seit vier Wochen liege ich zuhause rum und habe das Bein eigentlich nur hochgelagert. Ich muss Ruhe halten und darf nicht belasten, bis die Röntgen-Bilder sagen, dass der Knochen halbwegs zusammengewachsen ist. Ich denke aber, dass ich spätestens nächstes Jahr wieder voll fit bin und angreifen kann. Ich freue mich, dass das Team Stefan Kerschbaumer in Hockenheim als Ersatzfahrer präsentiert, GERT56, er und ich haben zusammen den Bol d’Or gewonnen. Es war riesiges Pech für das ganze Team, dass Toni und ich ausgefallen sind, daher freue ich mich für die ganze Truppe, dass sie in Hockenheim noch mal an den Start gehen. Kerschi drücke ich die Daumen und ich werde auch selbst vor Ort sein und mir das ganze Mal von der anderen Seite anschauen.»
Toni Finsterbusch hatte Pech
«Ich versuche gerade, relativ schnell wieder auf die Beine und zu Kräften zu kommen, damit ich hoffentlich in nicht allzu langer Zeit wieder auf das Motorrad komme», erklärt Toni Finsterbusch vom Team GERT56. In Schleiz war er unverschuldete in der Seng zu Sturz gekommen und hatte sich unter anderem Verletzungen am Becken zugezogen. «Während mich der Rennunfall und die Verletzung von Julian in Assen traurig stimmt, ärgert mich der Hergang und die Umstände des unverschuldeten Crashs von Toni Finsterbusch in Schleiz heute noch enorm», sagt sein Teamchef Karsten Wolf. «Hier habe ich nach der Genesung aller Beteiligten auch noch Gesprächsbedarf.»
Gute Laune bei Marco Fetz
Seine BMW vom Team Wilbers hatte der Nachwuchspilot Marco Fetz in dieser Saison nur von weitem gesehen. Er kümmert sich nach wie vor um seine Verletzung, die er sich bereits im Vorjahr in Assen bei einem unverschuldeten Sturz zugezogen hatte. Eine weitere Operation war unlängst fällig. «Endlich wieder ein Grund zu lächeln», freut er sich. «Letzte Woche hatte ich meine erste medizinische Kontrolle nach der zweiten Operation. Ich freu mich, dass bis jetzt alles nach Plan verläuft und es in die richtige Richtung geht. Zudem werde ich am Wochenende bei der letzten IDM-Veranstaltung in Hockenheim vor Ort sein. Vielen Dank an alle, die mich in dieser schwierigen Zeit unterstützen. Ein ganz besonderer Dank gilt dem Wilbers-BMW-Racing-Team. Freue mich euch nächste Woche wieder zu sehen.»
Vladmir Leonov mit Metall im Arm
Der Mann aus Moskau verzichtet in Absprache mit seinem Teamchef Denis Hertrampf auf seinen Einsatz in der IDM Superbike. Im Training auf dem Schleizer Dreieck hatte sich der Yamaha-Pilot die rechte Hand gebrochen. «Da ist ja auch noch Metall drin», erklärt Hertrampf die Entscheidung. «In der Tabelle geht ja für uns nichts mehr. Mit Max Schmidt und Daniel Kartheininger haben wir ja noch zwei gute Fahrer am Start. Vladimir soll sich lieber richtig auskurieren.»