IDM Renndirektor über 5-Minuten-Regel
In Assen gibt es einen Testlauf bei der IDM Superbijke
In Schleiz mussten einige Fahrer dran glauben, als sie unvermittelt über eine unbemerkte, Daumen-breite Ölspur abschmierten. Wer nicht fünf Minuten nach dem Abbruch mit seinem Motorrad in der Boxengasse zurück war, ging leer aus. So wie Andreas Kofler und Luca Göttlicher.
IDM-Renndirektor Stefan Beck, der bei jedem Rennen dabei ist und das letzte Wort hat, erklärt, was es mit dieser für manche befremdlichen Regel auf sich hat: «Die 5-Minuten-Regel kommt laut IDM-Reglement zur Anwendung, wenn ein Rennen nach mindestens drei gefahrenen Runden unterbrochen wird. In diesem Fall dürfen Teilnehmer, die mindestens 75% der Distanz des Führenden zurückgelegt haben sowie innerhalb von fünf Minuten aus eigener Kraft in Kontakt mit ihrem Motorrad unter Nutzung der Rennstrecke die Boxengasse erreichen an einem eventuellen Re-Start teilnehmen, oder werden bei einem endgültigem Abbruch des Rennens gewertet. Sollte einer der Faktoren nicht zutreffen, ist eine Teilnahme des betroffenen Fahrers am Re-Start oder eine Wertung für das Ergebnis des Rennens ausgeschlossen.
Diese Regelung wurde vor einigen Jahren in die IDM-Prädikatsbestimmungen nach Vorlage der FIM wortgleich aus den Reglements der Weltmeisterschaften übernommen. Die Harmonisierung vieler Teile der sportlichen Reglements bereitet die Teilnehmer besser auf ihre nächsten Schritte in Europa- oder Weltmeisterschaften vor, zudem haben es Gaststarter aus der WM in der IDM leichter, was das Verständnis der Regeln betrifft.»
Alles anders in Assen
Einen Testlauf wird es in Assen bei der Startaufstellung der IDM Superbike geben. Denn dort dürfen die Reifenwärmer bis zum Ein-Minuten-Schild draufbleiben. «Auch bei dem Entfernen der Reifenwärmer im Grid versuchen wir», erläutert Beck, «uns perspektivisch dem WM-Reglement anzupassen. Hier müssen beim Zeigen der 3-min-Tafel die Generatoren von den Reifenwärmern abgekoppelt und aus der Startaufstellung entfernt werden. Beim Zeigen der 1-min-Tafel müssen dann umgehend die Reifenwärmer entfernt werden und alle Personen müssen das Grid verlassen. Nach Absprache mit dem Fahrersprecher der IDM Superbike, Toni Finsterbusch, sowie allen Superbike-Fahrern während der Fahrerbesprechung in Schleiz haben wir uns gemeinsam entschlossen, diese Regelung beim Event in Assen in beiden Superbike-Rennen auf mögliche Anwendbarkeit in der IDM zu testen. Dabei möchten wir besonders darauf achten, ob die Sicherheit auf dem Startplatz gewährleistet bleibt und in dieser relativ kurzen Zeitspanne alle Mechaniker und Helfer das Grid sicher verlassen können.»