IDM-Promoter darf zahlen, aber nicht entscheiden
Rote Karte bei DMSB Personalentscheidungen
Allzu üppig fiel die Stellungnahme von MotoEvents-Geschäftsführer Josef Hofmann die Kündigung von Sport-Kommissar Rüdiger Merdes durch den DMSB betreffend auf die Schnelle nicht aus. «Die Differenzen zwischen ihm und dem DMSB haben sich schon ein wenig abgezeichnet», erklärt er. «Mehr kann und will ich jetzt noch nicht dazu sagen.»
Am vergangenen Freitag hatte Rüdiger Merdes von DMSB-Generalsekretär Christian Schacht per mail den Ausschluss aus der IDM verkündet bekommen. Anfang dieser Woche werden sich die MotoEvents Geschäfstführer Hofmann, Sepp Meier und Bert Poensgen erst einmal beraten müssen, ob und wie sie auf diesen Umstand reagieren wollen.
Denn immerhin hat Schacht vergangene Woche laut Merdes das Ausscheiden von Rüdiger Merdes, Rennarzt Detlef Reimers und Technik-Chef Emil Braun aus der IDM gefordert, bevor er im Namen des DMSB überhaupt in Verhandlungen mit MotoEvents über die Weiterführung der IDM einsteigen wolle.
Für die IDM bezeichnet Hofmann das unfreiwillige Ausscheiden des engagierten Merdes als grossen Verlust. «Wir wollten, dass die ganzen Truppe zusammenbleibt», so Hofmann. «Doch die Tendenz war diese Saison erkennbar, dass das wohl nicht klappt. Für die IDM Moto3 wurde ja bereits vom DMSB eine eigene Technik-Crew aus DEKRA-Leuten eingesetzt.»
«Merdes ist beim DMSB angeeckt», weiss Hofmann, «und das sind jetzt die Spätfolgen. Aber für die IDM es wirklich ein Verlust. Sein Wissen war fundiert, die Fahrer und Teams haben ihn respektiert und sein Wort war Gesetz. Die Auswirkungen dieser Kündigung werden wir bereits beim nächsten IDM-Lauf in Schleiz zu spüren bekommen.»
Bis heute weiss keiner, wen der DMSB statt Merdes als Sport-Kommissar nach Schleiz schicken will. IDM-Promoter MotoEvents hat zwar die Genehmigung, bei jedem IDM-Lauf Geld aus der eigenen Tasche drauf zu legen. Auf DMSB-Personalentscheidungen hat man dafür im Gegenzug keinen Einfluss.