Kai Hommes: Nächster Kommissar kündigt dem DMSB
Kai Hommes legt sein Amt als DMSB-Pflichtkommissar nieder, auch die anderen stehen nicht zur Verfügung
Emil Braun, Technical Chief Steward der IDM, hatte die Brocken schon Ende letzter Woche hingeschmissen. Der seit über 25 Jahren als Ehrenamtlicher tätige Braun hatte dem DMSB seine Kündigung übermittelt und sein Amt mit sofortiger Wirkung zur Verfügung gestellt. Von unhaltbaren Zuständen bei der Zusammenarbeit mit dem Verband war bei Braun die Rede, von Kostenersparnissen auf dem Rücken der Ehrenamtlichen und von starken Einschränkungen bei der Ausübung der anspruchsvollen Tätigkeit.
Doch Braun ist nicht alleine mit seiner Meinung. Kai Hommes, DMSB-Pflichtkommissar, zog nach. Auch ein mehr als zweistündiges Gespräch mit DMSB-Motorradreferent Jochen Schäfer, einen eigenen Generalsekretär für die Zweirad-Abteilung gibt es beim DMSB schon lange nicht mehr, bot keinen Ausweg aus dem Dilemma. «Ich habe dem DMSB in einem Zweizeiler mitgeteilt, dass ich in Hockenheim beim IDM-Finale nicht zur Verfügung stehe», so Hommes.
«Ich konnte alle an uns gerichteten Vorwürfe mit Fakten widerlegen», berichtet Hommes. Vor allem am wenig Motorrad-affinen DMSB-Generalsekretär Christian Schacht und dem Sportdirektor Michael Günther scheiden sich bei der seit Jahren eingespielten Technik-Crew der IDM die Geister. «Mehrfach habe ich das Gespräch mit Herrn Günther gesucht», erklärt Hommes. «Auf einen Rückruf warte ich seit eineinhalb Jahren vergeblich. Bei Technik-Belangen wurden wir an Kai Zimmermann verwiesen, beim DMSB zuständig für die Technik Motorrad. Aber auch er ist ein Automann. Wir vom Zweirad-Sport haben beim DMSB einfach kein Standing.»
Hommes ist wie Braun schon beim IDM-Finale in Hockenheim nicht mehr dabei. Die Frage nach einem namentlich genannten Ersatz ist der DMSB bis heute schuldig geblieben. Doch die Anwesenheit einer technischen Kontrolle und eines DMSB-Pflichtkommissars ist, wie das Wort schon sagt, bei einer IDM-Veranstaltung eben Pflicht. Ohne dreht sich kein Rad.
«Auch von den anderen Pflichttechnikern steht meines Wissens keiner für das IDM-Finale zur Verfügung», erläutert Hommes weiter. Vier Motoren wurden in Ermangelung der Prüfmöglichkeiten an der Rennstrecke verplombt. Der Anhänger mit den nötigen Messgeräten und Vergleichsteilen wurde bei den letzten IDM-Rennen vom dafür verantwortlichen DMSB nicht zum Veranstaltungsort gebracht. «Es gibt aus heutiger Sicht nur Wenige», ist sich Hommes sicher, «die in der Lage sind, auf Anhieb die Herausforderung zu stemmen. Toleranzen nachmessen ist da sicherlich nicht die grosse Herausforderung, denn wenn, wird an anderer Stelle unerlaubt getunt. Und einer alleine schafft die fachgerechte Überprüfung auch nicht, das funktioniert nur im Team.»