Julian Puffe (BMW): Ein Schleizer erklärt Schleiz
Julian Puffe
Julian Puffe kann an diesem Wochenende mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren. Der BMW-Pilot ist in Schleiz zu Hause und wohnt direkt bei der Rennstrecke in Thüringen. Ab heute geht es endlich mit der BWM auf die Strecke. Vorher erklärt der Einheimnische Puffe noch, was es mit dem Dreieck so auf sich hat.
Wie lässt sich das Gefühl beschreiben, auf der Strecke in Schleiz unterwegs zu sein?
Es ist einfach Dank der Zuschauer eine fantastische Atmosphäre. Die sorgen für super Stiummung. Dann der Buchhübel, die Seng – als wenn man mit über 250 Sachen fliegt. Das ist einfach krass. Es ist schon mit einem gewissen Nervenkitzel verbunden. Das macht die Strecke zu etwas Besonderem und es macht hier wirklich Spaß.
Die härteste Ecke in Schleiz?
Großteils entscheidet sich hier alles in der Seng. Man muss es da richtig durchlaufen lassen. Mit ein wenig Risiko ist das schon behaftet. Man fährt da im sechsten Gang Vollgas, macht kurz zu zum Umlegen und dann geht es schon weiter. Da so ein 200-Kilo-Motorrad rumwuchten hat schon was. Vor allem ab Rennmitte wird das körperlich richtig anstrengend. Denn sie will da einfach nicht lang.
Deine beste Erinnerung an Schleiz?
Damals 2013, im Yamaha-Cup, in meinem ersten Jahr dort. Ich war das erste Mal so halbwegs konkurrenzfähig. Nach dem Start habe ich die erste Runde geführt. Zum Schluss wurde ich noch Dritter und stand das erst mal auf dem Podest. Zwei Jahre später bin ich in der IDM Supersport noch Mal aufs Podest gefahren. Aber das erste Mal im Cup war einfach cool.
Deine persönliche schlechteste Erinnerung an Schleiz?
Die stammt aus dem Jahr 2011 aus dem ADAC Junior Cup. Ich war da damals gut unterwegs und im Freien Training oft Schnellster. Im Quali war ich dann Zweiter, und kurz vor dem Rennen begann es zu regnen. Das kann ich ja gar nicht haben. Es hätte ein tolles Wochenende werden können. Aber so bin ich nur Neunter geworden.
Die beste Stelle?
So gefühlt der Buchhübel. Oder die Seng? Ach ich weiß nicht. Alles irgendwie. Es ist einfach so ein Road Racing Feeling. Ich kann mich für keine Stelle entscheiden.
Ist die Strecke mit einer anderen Strecke vergleichbar?
Vielleicht ein bisschen mit Zolder, das ist ja auch so in Richtung Road Racing angelehnt. Aber jede hat ihren eigenen Charakter.
Was ist in Schleiz wichtiger: Power oder Set-up?
Das Fahrwerk spielt hier eine große Rolle. Leistung ist immer wichtig, macht hier aber nicht so den Unterschied. Den größten Unterschied macht der Fahrer und das Fahrwerk.
Die Motorsport-Fans in Schleiz?
Was soll man da sagen. Hier interessieren sich einfach viele für Rennsport und kommen hier an die Strecke. Die IDM ist das Highlight des Jahres und die Leute freuen sich schon monatelang vorher drauf. Jeder hängt Plakate auf oder macht einen Aufkleber aufs Auto. Man merkt einfach, die Leute hier sind voll dabei.
Die Fahrerlager-Party?
Ich war noch nie da. Ich bin da wohl etwas old school und gehe abends lieber ins Bett und bereite mich auf mein Rennen vor. Gehört habe ich natürlich schon davon. Eines Tages gehe ich vielleicht mal hin. Mal sehen.