Dominik Vincon: Ja zur EWC, Nein zur IDM Superbike
Vincon entscheidet sich für die EWC
Im Jahr 2017 war Dominik Vincon mir seiner BMW S1000R und Platz 7 in der Gesamtwertung der IDM Superbike der erfolgreichste Privatier der Serie. Eine Fortsetzung der Geschichte gab es allerdings nicht. Das Konzept des Promoters, die über lange Zeit unsichere Situation über die generelle Fortführung der Serie, der späte Terminkalender und die noch spätere Veröffentlichung des Reglements und nicht zuletzt die Erhöhung des Nenngeldes auf 990 Euro pro Wochenenden, stießen bei Vincons Sponsoren nicht auf Gegenliebe und eine sichere Planung war daher für ihn und seine kleine Mannschaft für das vergangene Jahr nicht möglich.
Lediglich in Schleiz tauchte Vincon im Jahr 2018 auf. Er hatte sich spontan zum Einsatz der Yamaha R6 von Diego Romero bereit erklärt. Romero und sein Fahrer Kevin Wahr hatten sich nach wenigen Einsätzen wieder getrennt und Romero wollte sein Motorrad auf der Strecke nochmals einem Härtetest unterziehen.
Bei der Langstrecken-WM war Vincon im letzten Jahr noch mit der Hertrampf Ducati unterwegs. Die Meisterschaft bleibt, doch das Motorrad wird ein anderes. Vincon unterzeichnete einen Vertrag beim BMW-Team LRP Poland. «Die letzten Wochen und Monate gab es von meiner Seite aus wenig Infos, wie und ob es in meiner Racing-Karriere weitergeht», erklärt Vincon. «Umso stolzer bin ich darauf, nun mitzuteilen: Die Saison 2019 werde ich im Team LRP Poland an den Start gehen. Für mich kein unbekanntes Team. Die erste Verbindung hatte ich zu meinen polnischen Freunden bereits 2017 in Oschersleben zur German Speedweek. Meine Teamkollegen werden Arnaud Friedrich und Bartlomiej Lewandowski sein.»
Damit verliert die IDM Superbike nach Florian Alt, Arnaud Friedrich, Jan Halbich und Janusch Prokop einen weiteren talentierten Fahrer an die Langstrecken-Szene. Auch Lucy Glöckner hat bisher nur einen Vertrag mit der Langstrecken-Abteilung unterzeichnet. Über ein weiteres IDM-Engagement ließ sie noch nichts verlauten.
Auch Vincon hatte Angebote aus der IDM. Doch warum nahm er keines davon an? «Natürlich ist die IDM nach wie vor ein interessantes Thema», erklärt er. «Fahrerisch ist das wirklich auf einem hohen Niveau. Aber was heißt Angebot? Es gab Gespräche. Aber ohne ein finanzielles Polster geht da nichts. Gerne hätte ich auch wieder ein eigenes Team gemacht. Aber das Geld ist einfach nicht da. Meine Partner kommen Großteils aus der Szene. Die kennen die IDM noch aus früheren Zeiten und vor allem bei den Firmen, die auch im Autobereich aktiv sind, sitzt das Geld nicht gerade locker. Und für die ist das ja weniger Werbeeffekt als mehr eine Leidenschaft.»
Vincon hat inzwischen sein Studium beendet und einen Job bei Porsche angefangen, wo er bereits seine Lehre absolviert hatte. Auch jetzt bekommt er von seiner Chefetage den nötigen unbezahlten Urlaub, um den Rennsport weiter zu betreiben. «Ich will ja mal auf eigenen Beinen stehen», erklärt Vincon, «und nur vom Geld ausgeben in der IDM wird das nichts.»
«Aber ich bin für die IDM und einen Einsatz dort jederzeit zu haben», fügt er zum Schluss an, «bis jetzt ist die Saison ja noch nicht losgegangen.»