Sarah Heide: Pleiten, Pech und Pannen in Oschersleben
Durch den unrhythmischen Trainingsverlauf, bedingt durch das gemeinsame Wochenende mit der Langstrecken-Weltmeisterschaft, liess sich schon nicht so richtig Schwung aufbauen, da man am Donnerstag drei Sitzungen hatte, am Freitag nur eine, und am Samstag zwei Rennen mit einen Abstand von netto einer Stunde.
«Dennoch stellte Sarah Heide ihre Suzuki auf den 17. Startplatz, was eine gute Ausgangsposition war, um unter den ersten 15 ins Ziel zu fahren, soweit die Theorie», ist in ihrer Mitteilung zu lesen.
Im ersten Rennen passierte es dann. Heide hatte einen guten Start, kam als Zwölfte aus der ersten Runde zurück und wurde dann plötzlich und unerwartet nach hinten durchgereicht. Grund dafür waren ihre Rundenzeiten, die drei bis vier Sekunden langsamer waren als im Training. Das Team rätselte und versuchte bei ihrer Fahrt auf der Start-Ziel-Geraden aus irgendwelchen Gesten festzustellen, was los war. Nach dem Rennen kam die Auflösung, die Suzuki-Pilotin hatte einen schleichenden Platten vorne und kam mit nur noch 1,6 Bar und einen völlig zerstörten Vorderreifen ins Parc Ferme.
Im zweiten Rennen kam es dann besonders dicke. «Nicht dass Sarah schon gestraft genug war», erklärte das Team anschließend, «so pennte die gesamte Rennleitung bei der Startaufstellung. Normalerweise wird seit diesem Jahr die Startaufstellung für die ersten neun Fahrer nach dem Zieleinlauf gedreht, das heisst der Erste startet von 9., der Zweite. von 8, usw., bis zum 9. Platz bzw. zur dritten Startreihe. Ab dem 10. Platz ist die Startaufstellung wie im Qualifying, diese Regelung ist anscheinend bis zur Rennleitung noch nicht vorgedrungen und so wurde ab dem 10. Platz die Startaufstellung wie Zieleinlauf aufgestellt.»
Doppeltes Pech für Sarah Heide, die nun auch noch vom letzten Startplatz losfahren musste. Teamchef Stefan Laux reklamierte zwar sofort den Fehler bei der Rennleitung, jedoch ohne Erfolg. Die Zeiten im Rennen ließen dann auch noch zu wünschen übrig und so beendete sie das Rennen auf dem 17. Platz.
«Ein Wochenende, wo gar nichts klappte und auch noch Pech dazu kam», lautet ihr Kommentar. «Im Training hatte ich schon Schwierigkeiten, in Schwung zu kommen, dann im ersten Rennen liess sich nach einer Runde das Motorrad kaum noch auf der Linie halten, ich war total verunsichert, da ich nicht wusste, was da los war. Gemäß dem Motto meines Teamchefs, es wird erst dann aufgegeben, wenn sich keine Rad mehr dreht, fuhr ich weiter und musste mich auch noch überrunden lassen.»
«Im zweiten Rennen kam ich komplett aus dem Konzept», erzält sie weiter, «als ich auch noch als Letzte losfahren musste. Ich hatte mir deutlich mehr erwarten und bin dementsprechend enttäuscht.»
«Ein Wochenende zum Abhaken», meint dann auch Teamchef Stefan Laux. «Einige Akteure auf einen Lehrgang schicken, das Motorrad vorbereiten und nach vorne schauen. Für Zolder erwarte ich mir erstmal nichts, ausser sitzen bleiben, da diese Strecke nicht zu unseren Favoriten zählt. Unser aller Mitgefühl und Anteilnahme gilt in den Stunden den Angehörigen von Dennis (Lippert), der leider in Oschersleben unglücklich sein Leben lassen musste. Das ist die Schattenseite unseres schönen Sportes, welche mich meine Tätigkeit zu solchen Zeitpunkten immer mal wieder in Frage stellen lässt und aufzeigt, was wichtiger ist als eine irgendeine Platzierung. R.I.P – Dennis.»