MotoGP: Knalleffekt bei KTM

Kerschbaumer modelt Mohr-BMW in Most um

Von Esther Babel
Beim IDM-Lauf in Most sprang der Österreicher Stefan Kerschbaumer für seinen verletzten Landsmann Jan Mohr ein, drehte die BMW auf links und holte zwei fünfte Plätze in der IDM Superbike.

Jan Mohr hatte sich beim IDM-Lauf in Schleiz bei einem Abflug die Sehnen und Bänder an der rechten Schulter verletzt. Gebrochen war nichts, aber auf den Start bei den IDM-Superbike-Läufen in Most musste der BMW-Pilot vom Team BCC Heilbronn verzichten. Stattdessen hatte man auf die Dienste des momentan nicht gebundenen Stefan Kerschbaumers zurückgegriffen, der mit dem Mohr-Moped in Most zweimal auf den fünften Platz düste.

Jan Mohr hatte sich in Begleitung seines Bruders auf den Weg von Österreich nach Most gemacht und schaute sich das Spektakel von der Boxenmauer aus an. «Der Kerschi hat einen super Job gemacht», lobt Mohr, der die IDM-Pause in Italien verbringt. «Er hat echt super abgeliefert, dafür dass er das Motorrad nicht kannte. Er fährt ein ganz anderes Setting als ich. Was echt interessant ist. Das werde ich bei einem Test mal ausprobieren. Ob das auch zu meinem Fahrstil passt, ist natürlich die andere Frage. Seine Daten werde ich mir noch ganz genau anschauen.»

«Zum Zuschauen war es ziemlich hart», fügt Mohr an, «vor allem, als ich die Rennen gesehen habe. Der Puffe zwei Mal ausgefallen, der Bühn von hinten starten musste, der Nigon ausgefallen ist. Da habe ich mir dann schon gedacht, das wäre eine gute Möglichkeit für mich gewesen. Zumindest mal mit ums Podium zu kämpfen. Da ich auch die Zeiten verfolgt habe, vor allem im ersten Rennen, bei dem Polita, Moser und Kerschi ums Podium, also um Platz 2 gefahren sind, habe ich gesehen, dass ich diese Zeiten beim Test auch schon gefahren bin. Die 1.36 Mitte und 1.37 tief. Das ging bei mir beim Test auch. Von dem her war es schade. Es ist wie es ist. Aus Kerschbaumers Daten können wir lernen und dann greifen wir in Assen wieder an.»

Stefan Kerschbaumer hatte es im Freien Training in Most erst einmal mit dem Set-up von Jan Mohr versucht. Da war aber bald Ende der Fahnenstange in Sachen Rundenzeiten und die Geometrie der BMW wurde auf den Kopf gestellt. «Jan fährt vorne tiefer als ich», erklärt Kerschbaumer die Unterschiede. «Das haben wir dann Schritt für Schritt umgestellt. Leider hat uns das zweite Training am Samstag durch den Regen gefehlt. Aber dafür lief es dann am Sonntag echt gut.»

Ein Wiedersehen in Assen ist nicht geplant. Nach dem Aus beim Team MPB aus finanziellen Gründen, dem Ersatzfahrer-Job für den durch den EWC-Einsatz verhinderten Erwan Nigon im Team Kawasaki Weber Motos Racing und jetzt die Ausfahrt auf der Mohr-BMW steht in Sachen IDM bei Kerschbaumer erst einmal kein IDM-Einsatz mehr an. «Es geht bald wieder mit der Langstrecken-WM los», erklärt Kerschbaumer, der einen Vertrag im Team GERT56 hat. «Aber wenn sich ausserhalb der Langstrecken-WM noch etwas ergibt, sag ich natürlich nicht nein.»

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