Formel 1: «Dumme Regel half Verstappen»

Julian Puffe (BMW) über IDM SBK, EWC und 2020

Von Esther Babel
Der Superbike-Pilot aus Schleiz hat noch viel vor in diesem Jahr. In der IDM kämpft er derzeit in Assen noch um die letzten Titelchancen und vor dem Finale tritt er seinen neuen Job in der Langstrecken-WM an.

Der Schleizer vom Team alpha Racing-Van Zon-BMW hat eine turbulente Woche hinter sich und steckt an diesem Wochenende mit dem IDM-Lauf in Assen noch mittendrin. Anfang der Woche war er zusammen mit seinem Teamkollegen Ilya Mikhalchik bei den Testfahrten für den Langstrecken-WM-Lauf im französischen Paul Ricard unterwegs. Das Team um Werner Daemen wird erstmals unter der Fahne von Hersteller BMW in der Endurance-Meisterschaft antreten.

Per Flugzeug ging es dann von Südfrankreich nach Amsterdam und weiter mit dem Mietwagen an die Strecke. Fast vergessen ist die Schlappe, die der Schleizer beim vergangenen IDM-Superbike-Rennen im tschechischen Most wegstecken musste. Die Technik an seiner IDM-BMW lief nicht rund und er beendete beide Rennen auf dem Hosenboden. Die IDM-Führung war futsch und der Punkte-Verlust war immens, gar vorentscheidend im Titelkampf. Mikhalchik liegt vor den letzten vier Rennen mit 41 Punkten in Führung.

Ein Geheimrezept für den Umgang mit solchen Niederlagen hat auch Puffe nicht. «Was will man machen», meint er, «ich kann es ja auch nicht rückgängig machen. Klar kotzt mich das auch an. Aber das hilft nicht. Man hakt das ab und bereitet sich auf das nächste Rennen vor. Ilya hat natürlich jetzt einen so großen Vorsprung, da bleibt nicht viel mit Taktieren. Für mich heißt es volle Attacke.» Seine Vorwärtsdrang bezahlte Puffe dann im ersten Freien Training mit einem Abflug. Er blieb unverletzt, bescherte seiner Mannschaft aber einen Haufen Arbeit.

Zuerst musste sich Puffe von dem EWC-Bike wieder an seine IDM-BMW gewöhnen. «Der Unterschied ist schon groß», meinte er nach dem Langstrecken-Test. Dort fährt er auf Reifen von Hersteller Dunlop, in der IDM fahren alle mit Einheitsreifen von Pirelli. «Wir haben uns jeden Tag ein Stück angenähert», so sein Bericht über den Frankreich-Ausflug. «Die Dunlop-Reifen fühlen sich auf einem anderen Weg gut an. Sie brauchen mehr Spin, um schnell zu fahren, im Gegensatz zu Pirelli, die eben den Riesengrip brauchen. Die Dunlop-Reifen erwiesen sich als sehr konstant. Ich glaube, für die Langstrecken-WM war das eine gute Wahl.»

Teamchef Werner Daemen möchte Julian Puffe auch im kommenden Jahr in die IDM Superbike schicken. Der Schleizer will das aber noch nicht zu Hundert Prozent bestätigen. «Konkret festgelegt haben wir das noch nicht», meint er. «Es gibt noch viele organisatorische Dinge zu klären. Aber bei der EWC sind es ja nicht so viele Rennen. Und wir brauchen schon auch die Sprint-Rennen, um auf Speed zu bleiben und das Gelernte dann in der WM einzubringen.»

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