Dominic Schmitter: Nach IDM-Einsatz noch SBK-Wildcard
Dominic Schmitter
Vergangenen Sonntag verteidigte der Rheintaler Dominic Schmitter in Rijeka/Kroatien seinen Titel in der Schweizer Superbike-Meisterschaft, am letzten September-Wochenende ist er mit dem Team Hess Yamaha beim IDM-Finale in Hockenheim dabei. Bei seinen beiden bisherigen Gaststarts in diesem Jahr in Oschersleben und Assen wurde er jeweils Zweiter und Fünfter, die Siege schnappte ihm BMW-Ass Ilya Mikhalchik weg.
Weniger erfolgreich lief sein einziger Start in der Superbike-Weltmeisterschaft im Juni in Misano, wo er wegen Schmerzen in der stark lädierten rechten Hand im ersten Hauptrennen aufgab und zum zweiten nicht antrat. Das Sprintrennen über zehn Runden beendete er mit 39,260 sec Rückstand auf Sieger Alvaro Bautista (Ducati) als 16.
Bei einem Test in Cartagena hatte sich Schmitter am 19. März 2019 drei Trümmerbrüche, einen Gelenkbruch sowie drei gerissene Sehnen zugezogen.
Ende Oktober wird Schmitter beim SBK-Finale in Katar unter Flutlicht erneut mit einer R1 des Yamaha Austria Racing Teams dabei sein. «Das ist der einzige Lauf, der mit meinem Terminkalender noch möglich ist», bemerkte der 25-Jährige. «Ich will Spaß haben, die Zeit genießen und mein Bestes geben. Das Maximum wird wohl sein, die Honda-Fahrer zu schlagen. Wir fahren nach wie vor mit der Kit-Elektronik von Yamaha, aufgerüstet wird erst für nächstes Jahr.»
Ist es kein Tiefschlag fürs Ego, wenn du im vornherein weißt, dass von den 19 Fixstartern maximal drei schlagbar sind? «Man muss realistisch sein», betonte der Yamaha-Pilot im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die anderen sind mit Werksmaterial oder werksunterstützten Motorrädern versorgt und schon das ganze Jahr am Fahren. Mein Ziel ist, Punkte zu holen. Katar war bisher immer gut für mich, die schnellen und flüssigen Kurven liegen auch der Yamaha.»
Komplikationen mit deiner Hand sind nicht zu befürchten? «Ausgeheilt ist die Verletzung erst, wenn das Metall aus der Hand ist», unterstrich Schmitter. «Ich habe schon einen Termin für Ende Oktober in einer Privatklinik im Kanton Appenzell. Dann sollte es gut sein. Ich habe immer noch das Problem, dass die Hand bei Überbelastung taub wird. Es ist aber viel besser als in Misano.»
Und wie geht es 2020 weiter? «Ich würde die Verträge gerne Ende Oktober bis Mitte November machen», erzählte Domi. «Ich möchte gleich weitermachen: Mit Hostettler, Yamaha Schweiz, iXS und meinen persönlichen Sponsoren. In der Schweiz möchte ich meinen Titel verteidigen und in der IDM angreifen, sofern sich die Rennen nicht überschneiden. Geplant ist auch, dass ich mit YART wieder Wildcard-Einsätze in der Superbike-WM mache. Sollte in der Endurance-WM eine Türe aufgehen, schaue ich mir das auch an.»