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HPC-Power Suzuki: Hertrampf ist für den GAU gerüstet

Von Ivo Schützbach
Selbst wenn die ersten beiden Events der IDM 2020 wegen SARS-CoV-2 gestrichen werden müssten, soll es eine Meisterschaft geben. Denis Hertrampf erklärt, welche Folgen die Virus-Pandemie für sein Suzuki-Team hat.

Der erste IDM-Event 2020 ist auf den 8. bis 10. Mai auf dem Sachsenring terminiert, zwei Wochen später steht der Red Bull Ring in Spielberg und am ersten Juni-Wochenende Oschersleben im Kalender.

Angesichts der grassierenden Covid-19-Epidemie erweist sich der späte Saisonstart für die IDM als Glücksfall.

«Ich werde von Serienmanager Normann Broy über alles informiert, aktuell warten wir die Situation ab», sagte Denis Hertrampf, der das einzige Suzuki-Team in der IDM Superbike hat. «Die Meisterschaft soll stattfinden, auch wenn die ersten beiden Rennen abgesagt werden müssten. Aber bis dahin sind es noch sieben Wochen.»

Dem Teamchef ist bewusst, dass im Fall von Rennabsagen seine Sponsoren möglicherweise nur anteilig bezahlen. «Wir haben langjährige Partner, die uns die Stange halten», hielt Hertrampf fest. «Wenn das Unternehmen sind, die ihr Budget aus dem Verdienst herausholen, und durch die jetzige Situation wird es das ganze Jahr angespannt bleiben, dann wird das in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Für unsere Art Motorsport ist es ja nie einfach, Sponsoren zu finden.»

Hertrampf hat für 2020 Daniel Kartheininger und Kevin Sieder in der Superbike- sowie Max Schmidt in der Superstock-600-Klasse unter Vertrag. «Wir waren schon testen, den Test mussten wir aber leider abbrechen», erzählte der Norddeutsche SPEEDWEEK.com. «Von acht geplanten Testtagen konnten sie nur zwei fahren, weil in Spanien alles runtergefahren wurde. Corona ändert die Abläufe im Motorsport, auch bei uns. Wir arbeiten mit unserem Team so, dass wir alles machen könnten. Wenn etwas nicht stattfindet, dann müssen wir mit der Situation umgehen.»

Wie steht es um eure Konkurrenzfähigkeit gegen BMW, Kawasaki, Yamaha und Honda? «Beim Thema Elektronik haben wir uns klar verbessert, da bekamen wir ein Upgrade», verriet Hertrampf. «Wir haben einen neuen Rahmen mit verschiebbarem Schwingendrehpunkt, auch das ist eine Verbesserung. Wir haben es ja schon 2018 gezeigt, da waren wir mit Dominic Schmitter zweitbestes Fabrikat hinter BMW. Das Motorrad ist konkurrenzfähig. Aktuell kann jedes Superbike mit dem richtigen Piloten vorne reinfahren.»

Im Fall von Denis Hertrampf geht es in der Coronakrise nicht nur um das Rennteam, sondern um die gesamte Hertrampf-Gruppe, in der 85 Mitarbeiter beschäftigt sind.

«So wie wir Norddeutschen sind, ist die Lage relativ entspannt», schmunzelte der Geschäftsmann aus Nordhorn an der deutsch-niederländischen Grenze. «Innerbetrieblich gehen wir mit der Situation sehr gut um, ich habe alles so vorbereitet, dass wir in Kurzarbeit gehen könnten. Ich habe mit allen nötigen Partnern gesprochen, falls ich im nächsten Jahr Liquiditätsthemen habe, mit Banken und so weiter. Inzwischen habe ich ein großes Unternehmen, wenn jetzt ein halbes Jahr Geschäft ausbleiben würde, hätte ich natürlich ein Problem, wenn ich keine liquiden Mittel von außerhalb zur Verfügung hätte. Unser Unternehmen ist gesund, wenn es soweit kommen würde, dass ich frisches Geld benötigen würde, dann würde ich das auch bekommen. Wenn der schlimmste Fall einträte, dann ist jedes Unternehmen in Zugzwang.»

Hertrampf abschließend: «Die Anordnung gibt es schon, dass nur noch handwerkliche und Dienstleistungsunternehmen arbeiten dürfen. Wir haben unsere Werkstatt auf, wir haben aber schon vor Wochen Zeitschichtbetrieb eingeführt und die Pausen werden unterschiedlich gemacht, damit wir uns aus dem Weg gehen. Der Verkauf ist geschlossen. Natürlich, wenn einer sein Fahrzeug abholen will, dann machen wir das noch – mit der nötigen Sicherheitsdistanz. Wir bewegen uns der Situation entsprechend.»

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