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Bálint Kovács: Wilder Ritt beim IDM-Finale

Von Esther Babel
Bálint Kovács

Bálint Kovács

Das Finale der IDM Superbike auf dem Hockenheimring war für das Team Bayer - Bikerbox eine nervenaufreibende Angelegenheit. Trotzdem vermochte Bálint Kovács mit vereinzelten Highlights zu überzeugen.

Nach der unglücklichen Handgelenksverletzung von Bastien Mackels bei der IDM-Runde auf dem Lausitzring wollte Teammanager Andreas Steidele die Saison 2020 mit Anstand beenden. Als Ersatz für den schnellen Belgier Mackels wurde Bálint Kovács für das letzte Rennwochenende verpflichtet. Für das 19 Jahre junge Talent aus Gyorsasági war es allerdings der Sprung ins kalte Wasser, ohne vorherigen Test auf ein für ihn ungewohntes Motorrad zu steigen und sich mit der hochkarätigen Besetzung in der IDM Superbike zu messen.

Kovács und sein Team mussten im Verlauf des Wochenendes auch einiges an Lehrgeld bezahlen. Drei Stürze gingen nicht spurlos vorüber. Im zweiten Qualifying trumpfte Kovács hingegen als Dritter ganz gross auf und empfahl sich somit für weitere Einsätze auf internationalem Niveau. In den Rennen verpasste er als 16. bzw. 17. die Punkteränge allerdings knapp.

«Das war eine große Chance, mich mit einigen wirklich schnellen Fahrern in der IDM zu messen», schildert der 19-Jährige sein Wochenende. «Zu Beginn mussten wir kleine Änderungen am Motorrad vornehmen, um es für mich bequem zu machen. Danach wollte ich wirklich mein Bestes geben, aber ich hatte einige unglückliche Momente, die den weiteren Verlauf des Wochenendes beeinflussten. Trotzdem konnten wir bei schwierigen Bedingungen im Qualifying ein Ausrufezeichen setzen. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich zeigen konnte, dass ich gut genug bin, um aus der ersten Reihe zu starten. Für nächstes Mal hoffe ich aber auf mehr Glück. Ein grosser Dank an das Team Bayer Bikerbox, dass sie mir ihr Bike und die erfahrene Crew anvertraut haben. Es war eine erstklassige Gelegenheit für mich, Erfahrungen auf internationalem Niveau zu sammeln.»

«An dieser Stelle gleich ein supergrosses Lob an die gesamte Mannschaft für ihren Mega-Job, das Motorrad in kürzester Zeit wieder rennfertig vorzubereiten», erklärt Teammanager Andreas Steidele. «Angesichts der allmählich knapp werdenden Ersatzteile waren wir gespannt, was im ersten Rennen passieren würde. Dieser Lauf fand bei trockenen Streckenverhältnissen statt. Bálint startete als Dritter aus der ersten Reihe. Anfänglich konnte er seinen Speed einfach nicht umsetzen und verlor auf Anhieb einige Positionen.»

«Nach drei Stürzen war sein Selbstvertrauen wohl ein wenig angeknackst und er konnte daher nicht frei fahren», glaubt Steidele. «Ausserdem hat er vor dem Start auch ein wenig über Schmerzen geklagt. Doch allmählich hat er seinen Rhythmus gefunden und ist zum ersten Mal an diesem Wochenende in einen sauberen Fluss gekommen. Im zweiten Rennen musste er vom 11. Startplatz losfahren und ist auch gut weggekommen. Aber ein Highsider in der dritten Kurve, den er gerade noch abfangen konnte, ging erneut auf Kosten des Selbstvertrauens. In diesem Lauf fuhr er nicht schneller als im zweiten freien Training am Freitagnachmittag. Es machte sich fehlende Trainingszeit bemerkbar, da er an den Tagen zuvor nur einmal sechs Runden am Stück zusammenbrachte. Das ist deutlich zu wenig, um einen Rhythmus aufzubauen. Doch mit vereinzelten Highlights hat er sein Potenzial allemal aufblitzen lassen. Auf der anderen Seite war es auch für uns eine Herausforderung mit einem jungen Fahrer in das Saisonfinale zu gehen. Auch wenn es Nerven gekostet hat, es hat auf jeden Fall viel Freude und Spass gemacht, mit ihm zu arbeiten.»

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