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WM in Most: IDM-Piloten als Tour-Guide

Von Esther Babel
IDM in Most

IDM in Most

Im Juni waren die Piloten der IDM Superbike im tschechischen Most auf Punktejagd. Die Fahrer der Weltmeisterschaft tun es ihnen am Wochenende bei ihrer Strecken-Premiere nach. IDM-Fahrer schildern ihre Eindrücke.

Jeder Fahrer hat Strecken, die er mehr oder weniger mag. Und jede Strecke hat ihre Ecken und Kanten. Für die Teams und Fahrer der Weltmeisterschaft wird es im August zum ersten Mal im tschechischen Most um die Wurst in Form von Meisterschaftspunkten gehen. Die IDM-Superbike-Piloten beschreiben im Vorfeld ihr Verhältnis zur Strecke.

Philipp Steinmayr – Bonovo Action/MGM Performance

«Ich denke, die Strecke wird auf jeden Fall geile Rennen in allen Klassen bieten. Das einzig bedenkliche könnte die Schikane nach dem Start sein. Jedoch, wenn wir es in der IDM halbwegs hinbekommen, sollte es ja auf WM-Niveau nicht schlechter sein. Tipps brauchen die Jungs bestimmt nicht, sonst wären sie nicht da wo sie sind.»

Nico Thöni – Kawasaki-Weber-Motos

«Mir gefällt die Strecke sehr gut. Sie ist physisch sehr anstrengend, hat einen guten Flow und schnelle Kurven. Meiner Meinung nach könnten sie die erste Schikane etwas flüssiger machen, die ist ziemlich eng und langsam. Ich denke nicht, dass die WM-Piloten einen Rat brauchen, das ist ihr Beruf und die werden sich sehr schnell auf die Strecke eingeschossen haben. Ich bin schon gespannt, was die SBK-WM dort für Zeiten fährt, da wir jetzt nach dem IDM-Rennen ja Vergleichswerte haben. Zum Thema Sicherheit kann ich nur sagen, dass ich mich wundere, dass dort überhaupt die SBK-WM fährt, weil in manchen Kurven echt wenig Sturzraum zur Verfügung steht.»

Marco Fetz – Wilbers-BMW-Racing

«Ich war ja schon 2019 mit der IDM Supersport in Most mit dabei. Die Strecke hat mir dort schon damals sehr gut gefallen. Mit der 1000er war ich jetzt zum ersten Mal da, weil wir auch vorher dort nicht trainieren waren. Dafür lief es ganz gut. Es ist natürlich schon anspruchsvoll mit der 1000er. Man hat wenig Zeit zum Ausruhen und sie ist auch sehr technisch, also mit vielen Richtungswechseln. Dazu engen Passagen und schnelle. Aber im Großen und Ganzen finde ich sie sehr schön. Das Thema Sicherheit ist meiner Meinung nach sehr wichtig. Auch, seit die Motorräder immer besser und schneller werden und dadurch auch das ganze IDM-Feld schneller wird. Gerade in Most ist es schwierig. Du hast Auslaufzonen, die, wie ich finde, nicht ausreichend sind in einigen Kurven. Genauso wie Ende Start-Ziel, die Schikane, diese Rechts-Links. Man hat es ja fast in jedem IDM-Rennen gesehen, egal ob 300er, 600er oder 1000er. Es kam zu einer Kollision. Für die Zukunft sollte man sich da mal Gedanken machen, ob man nicht ein paar andere Lösungsmöglichkeiten hätte. Ratsam wäre im Vorfeld ein Strecken-Rundgang. Aber das machen ja eh vorher immer alle Fahrer. Most hat doch ziemlich viele Bodenwellen und daher ein paar Stellen, die man sich vielleicht vormerken sollte vor dem ersten Training. Die Jungs fahren ja nicht umsonst WM, die kennen sich aus. Die sind gut genug und ich schätze, dass vielleicht der eine oder andere schon mal in Most war. Ich werde die WM natürlich genau verfolgen, immer spannend zu sehen, was die da noch rausholen. Auch im Vergleich zur IDM. Ich schau mir mal an, was die großen Jungs da so treiben.»

Jan Mohr – EGS-alpha-Van Zon-BMW

«Die Strecke gefällt mir super gut. Die macht richtig Spaß. Sie hat viele schnelle, flüssige Passagen drin, was mir persönlich sehr gut gefällt. Gut, die erste Schikane ist richtig heftig. Aber auch das macht Spaß. Von etwa 270 km/h, die man da draufhat, runterzubremsen auf 60 km/h ungefähr, das hat auch was. Die Sicherheitsstandards finde ich auch ok. In der zweitletzten Kurve ist das Kiesbett ein bisschen kurz, aber das sollte kein Problem sein. Ich glaube nicht, dass es da wirklich gefährlich wird. Den WM-Piloten muss ich an und für sich nichts raten, die wissen das alles besser als ich. Also sag ich mal, Bremse spät – Gas früh, das funktioniert immer. Und beim Start würde ich jedem raten, sich innen zu positionieren, weil außen hat man ein etwa 50-prozentiges Risiko, dass man gleich mal abgeräumt wird. Wenn einer stürzt, nimmt er nämlich alle mit.»

Pepijn Bijsterbosch – EGS-alpha-Van Zon-BMW

«Den WM-Piloten würde ich sagen, dass Most eine schöne Strecke zum Fahren ist. Es ist ganz flüssig und es ist schön, dass die WM da fährt. Von der Sicherheit her ist es ganz okay. Nur die erste Kurve ist, was ich ja leider auch selber beim IDM-Rennen mitgemacht habe, ziemlich eng. Als erste Kurve eine so enge Schikane ist eigentlich immer schlecht. Vom Start her, das kann man überall sehen, gibt es bei sowas Probleme. Für mich ist das die einzige Stelle, wo man sagt, he, von der Sicherheit kann das da ein Problem werden. Weiter ist die Strecke dann sehr schön. Der Asphalt ist sehr gut gemacht, das war vor zwei Jahren noch etwas schlechter. Das ist jetzt super. Ich glaube, die WM-Piloten freuen sich schon, da mal eine Runde zu drehen.»

Ricardo Brink – Team BCC

«Ich liebe es, auf dieser Rennstrecke zu fahren! Es ist eine schöne Strecke mit vielen schnellen Kurven. Ich freue mich darauf, die World Superbike-Rennen zu sehen. Ich denke, dass die erste Kurve wirklich knifflig sein wird. Zunächst einmal ist der Asphalt in dieser Kurve wirklich schlecht. Und es gibt nicht so viel Platz für viele Fahrer in der ersten Runde. Ich denke also, dass es besonders für die jungen Fahrer in der Weltmeisterschaft der 300er-Klasse sehr gefährlich ist. Für mich ist die Strecke perfekt, nur die erste Kurve muss meiner Meinung nach ein bisschen verändert werden.»

Max Schmidt - MO Hertrampf Yamaha

«Mir persönlich gefällt das Layout der Strecke. Es ist sehr flüssig zu fahren und die beiden schnellen Linkskurven machen mit dem Superbike wirklich Spaß. Der einzige Haken ist die erste Schikane, da sie einfach sehr abgehackt ist und überhaupt nicht mit dem Rest der Strecke harmoniert. Ich persönlich würde den Rat geben, sich beim Start - in die erste Schikane rein - etwas zurückzuhalten, auch wenn man dann vielleicht ein oder zwei Plätze einbüßt. Das Rennen wird schließlich nicht in der ersten Kurve gewonnen, aber oft verloren. Das konnte man beim Event der IDM auch gut beobachten. Ich verstehe außerdem überhaupt nicht, dass der Großteil der Strecke neuen Asphalt hat, und manche Teile dann wieder nicht. Dort ist dann der Grip schlagartig schlechter und die Strecke hat wieder mehr Bodenwellen. Außerdem ist die Boxenanlage und das Paddock schon fast zu klein für die IDM; ich kann mir kaum vorstellen, dass der Platz für die WorldSBK ausreicht. Der Sicherheitsstandard wurde auch oft angesprochen. Mich persönlich stört das nicht. Ich fahre irgendwie gerne auf solchen altmodischen Strecken. Trotzdem muss man sagen, dass die Strecke nicht auf dem Stand, den es aktuell eigentlich geben müsste, ist.»

Björn Stuppi – Team Kiefer – BMW

«Es gab keinerlei Probleme. Weder bei der Ein- noch Ausreise. Die Strecke selbst passt eigentlich auch. Ich denke, es gibt an jeder Strecke mal eine oder zwei Stellen, wo der Belag nicht mehr so super ist. Wir sollten alle eher froh sein, dass zum einen die Superbike-WM wieder in der Nähe ist, auch wenn es nicht in Deutschland ist, und zum anderen sollten wir happy sein, wenn wir bei der IDM noch Strecken haben, wo es keine großen Probleme gibt. Die Verantwortlichen der IDM machen einen richtig guten Job, das haben wir in Oschersleben wieder gesehen und daher war ich sehr optimistisch, was das Wochenende in Most anging.»

Punktestand nach 6 von 12 Rennen

1. Dominic Schmitter 85
2. Ilya Mikhalchik 79
3. Valentin Debise 75
4. Bastien Mackels 74
5. Vladimir Leonov 68
6. Julian Puffe 62
7. Luca Grünwald 61
8. Alessandro Polita 57
9. Marc Moser 48
10. Markus Reiterberger 45
11. Florian Alt 32
12. Philipp Steinmayr 28
13. Nico Thöni 23
14. Marco Fetz 21
15. Jan Mohr 20
16. Pepijn Bijsterbosch 14
17. Ricardo Brink 12
18. Max Schmidt 11
19. Marc Neumann 9
20. Kamil Krzemien 8
21. Leon Langstädtler 4
22. Toni Finsterbusch 3
23. Tim Eby 1

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