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IDM Superbike 2022: Fünf Zusagen und viele Baustellen

Von Esther Babel
In den Verhandlungen der IDM Superbike-Teams und den potenziellen Piloten ist für die Saison 2022 noch viel Bewegung drin. Allzu viele Zusagen hat es noch nicht gegeben. Viele Überraschungen noch möglich.

«Wir machen in der IDM Superbike weiter», versicherte Teamchef Werner Daemen im Rahmen der Valencia-Tests, bei denen er mit dem Langstrecken-WM-Team unterwegs war. Mit seinen EWC-Fahrern Ilya Mikhalchik und Markus Reiterberger hat Daemen bereits sechs IDM-Superbike-Titel eingetütet. Zuletzt in der Saison 2021 mit Mikhalchik. Daemen weiß zwar jetzt schon, dass er mit seinem IDM-BMW-Team dabei sein wird, mit welchem Fahrer ist allerdings noch nicht klar. Der Belgier schaut sich für seine EWC-Schützlinge auch nach anderen Möglichkeiten für Sprint-Rennen um. Wer am Ende wo fahren wird, ob neue Fahrer dazukommen und mit wie vielen er fahren will, möchte Daemen demnächst klären.

Vizemeister Florian Alt hat einen Vertrag für die Langstrecken-WM in der Tasche und wird zusätzlich die IDM mit dem Team Wilbers bestreiten. Der Stolperstein der Terminüberschneidung beider Serien hat sich inzwischen geklärt und der IDM-Lauf in Oschersleben wurde entsprechend verschoben. Der zweite Wilbers-Pilot, in diesem Jahr Marco Fetz, ist noch nicht benannt. Fetz laborierte seit Sommer an einer Verletzung herum, die er sich nach einem unverschuldeten Sturz durch den vor ihm fliegenden Ricardo Brink zugezogen hatte.

Luca Grünwald, Dritter der Meisterschaft 2021, hat seinen Vertrag für das kommende Jahr unterschrieben. Allerdings nicht wieder beim Kiefer Team sondern in der Honda-Mannschaft von Jens Holzhauer. Dessen ehemaliger Pilot Alex Polita hatte noch mit einem weiteren IDM-Honda-Jahr gerechnet, konnte aber keine Vertragsverlängerung mehr klarmache. Auch für Honda-Gast Luca Vitali gibt es aktuell kein weiteres IDM-Ticket. Jan Bühn, der am Ende neben Polita bei der Entwicklung mitmachte, findet bei den Honda-Plänen keine Erwähnung mehr.

Einen Vertrag haben schon beim Finale 2021 Teamchef Denis Hertrampf und der Russe Vladimir Leonov klargemacht. Ohne das Logo eines Herstellers auf dem Handshake-Foto. Hertrampf hofft nach wie vor auf den Einstieg von Ducati in die IDM. Aber IDM-Serienmanager Normann Broy machte zuletzt wenig Hoffnung, dass Ducati das Eintrittsgeld in den IDM-Sponsorpool berappen will. Mit Yamaha kennen sich die beiden nach einem gemeinsamen Jahr IDM aber aus.

Au Revoir hieß es vom Franzosen Valentin Debise, der mit der Kawasaki vom Team Weber lange ein Titelanwärter war. Ob Teamchef Emil Weber ein weiteres IDM-Jahr dranhängt, bleibt abzuwarten. Der Schweizer will schauen, wie sich der Hersteller und Kawasaki Deutschland ausrichten und dann entscheiden, wie es weitergeht.

Bastien Mackels war dieses Jahr für das Team SWPN am Start. Weder Mackels noch SWPN-Teamchef und Ex-Pilot Frank Brouwer haben sich bis heute über eine gemeinsame oder getrennte oder sonst wie geartete Zukunft geäußert.

Fix und fertig ist im positiven Sinne das Team GERT56. Teamchef Karsten Wolf hat die Verträge mit Julian Puffe und Toni Finsterbusch frühzeitig verlängert und alle Beteiligten können den nahenden Feiertagen tiefenentspannt entgegensehen.

Auf Platz 9 der Superbike-Meisterschaft 2021 landete MGM-Yamaha-Pilot Marc Moser. Das Team von Michael Galinski, geleitet von Axel Addickes, legt nach dem Jahr 2021 in der IDM eine Auszeit ein. Galinski, der in diesem Jahr mit Jonas Folger nach ihrem gemeinsamen IDM-Erfolg 2020 in die Superbike-WM aufgestiegen war, wird in der WM bleiben. «Und wir brauchen einfach mal eine Pause», verkündete Addickes im Rahmen des IDM-Finales. «Das soll nicht heißen, dass wir nie wieder IDM machen. Aber im nächsten Jahr eher nicht.» Daran hat sich bis jetzt auch nichts geändert und Moser ist auf der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Dominic Schmitter landete auf Platz 10 der IDM-Endabrechnung. Eine massive Verletzung aus Assen hatte ihn im Titelkampf frühzeitig eingebremst und er musste damals seine Führungsposition abgeben. Der Schweizer, der 2021 mit dem Team Hess unterwegs war, bastelt fleißig an seiner Zukunft. Doch weder Hess noch Schmitter haben aktuell ein Statement pro IDM abgegeben.

Auch der Österreicher Nico Thöni ist als erfolgreicher IDM-Aufsteiger und Sieger des ProSuperstock-Cup 2020 noch als arbeitssuchend gemeldet. Sein diesjähriger Teamchef Emil Weber würde Thöni in welcher Form auch immer gerne weiter unterstützen. Doch Konkretes gibt es noch nicht zu vermelden.

Von Jan Mohr auf Platz 14 bis hin zu Björn Stuppi auf Platz 25 gibt es ebenso noch kein grünes Licht für das Jahr 2022. Auch spektakuläre Neuzugänge sind noch in keiner Pipeline. Einige Fragen müssen noch geklärt werden, bevor die IDM Superbike mit einem illustren Teilnehmerfeld aufwarten kann.

Endstand der IDM Superbike 2021

1. Ilya Mikhalchik
2. Florian Alt
3. Luca Grünwald
4. Vladimir Leonov
5. Valentin Debise
6. Markus Reiterberger
7. Bastien Mackels
8. Julian Puffe
9. Marc Moser
10. Dominic Schmitter
11. Alex Polita
12. Nico Thöni
13. Toni Finsterbusch
14. Jan Mohr
15. Philipp Steinmayr
16. Pepijn Bijsterbosch
17. Kamil Krzemien
18. Marco Fetz
19. Leon Langstädtler
20. Max Schmidt
21. Marc Neumann
22. Ricardo Brink
23. Christof Höfer
24. Tim Eby
25. Björn Stuppi

Fixe Zusagen für die Saison 2022

Florian Alt – Wilbers BMW
Luca Grünwald – HRP Honda
Vladimir Leonov – Hertrampf
Julian Puffe – GERT56 BMW
Toni Finsterbusch – GERT 56 BMW

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